"Pastarello": Lieber Pasta als Paragrafen

6.2.2015, 08:19 Uhr

© Burghardt

Warum ein Rechtsgelehrter aus Rimini in Fürth ein Lokal eröffnet, dafür hat Daniele Angeli (32) eine einfache Erklärung: „Die Liebe hat mich hergeführt.“ In Bologna studierte er Jura und arbeitete als Anwalt für eine Firma. Silvester 2006 lernte er seine heutige Freundin kennen – mittlerweile leben beide in Fürth.

„Sieben Jahre lang haben wir überlegt, wer nun zu wem ziehen soll“, erinnert sich Angeli. Am Ende war es der Jurist, der aber nicht ohne Plan im Gepäck kam. Weil das Kochen – speziell hausgemachte Pastagerichte – schon lange seine Leidenschaft ist, war für ihn klar: Mit dem Umzug wollte er sich den Traum vom eigenen Restaurant erfüllen. In Deutschland als Anwalt zu arbeiten, kam nicht in Frage. „Dazu ist mein Deutsch etwas zu schlecht. Vor allem aber macht mir Pastamachen viel mehr Spaß.“

Weitaus schneller als sich selbst, konnte er seinen Freund und Geschäftspartner Pietro Falco (33), ein Journalist aus Bologna, von seiner Idee überzeugen. „Ich habe sieben Jahre gebraucht, um alle Zelte abzubrechen, er nur eine Woche“, erzählt Angeli lachend.

Auch Falco liebt das Kochen. Während der Jurist an der hüfthohen Pasta-Maschine für den Teigwaren-Nachschub sorgt, ist der Journalist in der Küche für feine Soßen, Salate und Desserts zuständig. Dass sie keine gastronomische Erfahrung mitbringen, beunruhigt die beiden nicht. „Wir haben ein gutes Konzept und setzen voll auf original italienische Kochkunst“, sagt Angeli.

Tatsächlich lassen sie es dem kulinarischen Kurztrip nach Bella Italia an nichts fehlen. Im Pastarello – übrigens ein Wortspiel aus Pasta und Mattarello, dem Nudelholz – stehen neben den üblichen Softdrinks ausschließlich italienische Weine, Kaffeespezialitäten sowie Grappa auf der Getränkekarte.

Das kleine Angebot an Pasta-Gerichten (zwischen 5,50 und acht Euro) wechselt wöchentlich. Immer dabei: ein vegetarisches und sogar ein veganes Gericht. Bei den Nachspeisen finden sich unter anderem die Klassiker Tiramisu und Panna Cotta – ebenfalls selbst gemacht. Mit seinen 24 Plätzen hat das Pastarello, direkt gegenüber der Volkshochschule gelegen, auch schon mittags geöffnet.

Das Konzept der beiden Akademiker scheint anzukommen. Mit Yvonne Hain (23) haben sie bereits eine Servicemitarbeiterin als Verstärkung eingestellt. Und auch die Hobbygastronomen haben großen Gefallen an der Kleeblattstadt gefunden. „Fürth ist nicht zu groß und nicht zu klein. Und schon nach weniger als einem Jahr grüßen mich hier jeden Morgen mehr Menschen auf der Straße als nach zehn Jahren in Bologna“, freut sich Angeli.

Zudem, so glaubt er mit Blick auf die um die Ecke entstehende Neue Mitte, wird sich hier noch einiges tun. Mit dem Pastarello möchten Angeli und Falco ihren Teil dazu beitragen. Etliche Ideen schwirren ihnen bereits im Kopf herum, beispielsweise besondere Events, wie zuletzt eine italienische Weihnacht oder ein Dinner für Verliebte am Valentinstag. Außerdem ist ein Lieferservice in Planung. Und wer möchte, kann sich die hausgemachte Pasta der beiden auch roh und portionsweise mit nach Hause nehmen.

Mehr Informationen über das Pastarello in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare