Sushi essen in Nürnberg-Mitte

17.8.2015, 08:47 Uhr
Sushi essen in Nürnberg-Mitte

© Stefan Hippel

Eine neue Generation von jungen Gastronomen erobert Nürnberg. In deren Restaurants, wie dem „Kokoro“ am Klarissenplatz oder dem zukünftigen „Sosein“ in Heroldsberg, steht das perfekte Essen in bester Qualität klar im Vordergrund. Doch auch das Ambiente ist stilsicher gewählt. Ein bisschen Berlin-Mitte, ein wenig Vintage-Möbel, gerne gestaltet von anspruchsvollen Jungdesignern. Seit knapp 14 Tagen gibt es ein weiteres, sehr schickes Lokal mit einem stimmigen Konzept: Das „CôCô“ bietet den Geschmack Asiens in Form von leckerem Sushi und Sashimi — und darüber hinaus.

Wir starten mit der „CôCô-Roll“, in der sich Garnelen in großen Stücken, frische Kräuter, Reisnudeln und Ei in Reispapier gewickelt verstecken (4,50 Euro). Wunderbar! Ob man nun klassische Maki (acht Stück 4,50 Euro) wählt oder (für Unentschlossene) einen Sashimi/Sushi-Mix, den der Chef nach Lust und Laune zusammenstellt (pro Person 15 Euro), bestimmt der Appetit.

Manches Gericht, das zunächst eigenartig klingt, erobert ruck, zuck unser Herz und den Gaumen. Zum Beispiel Roastbeef mit Grilltomaten, Aioli und einer Koriander-Salsa-Soße neben Sushi-Reis (9,50 Euro). Bayerische Creme? Ja, tatsächlich, auch die steht neben einer fruchtigen Mangocreme und erfrischendem Matcha-Eis (3,50 Euro) auf der Karte. Warum? Der nette Kellner zuckt mit den Achseln und lächelt. Warum nicht?

Vier junge vietnamesische Männer stehen hinter dem Tresen, darunter zwei ausgebildete Köche, die in Fünf-Sterne-Häusern ihr Handwerk gelernt haben. Das spürt man. Die Gäste sitzen auf Metallstühlen an kleinen Holztischen vor grau gestrichenen Wänden. „Wir sind alle viel gereist“, sagt Bang Nguyen, einer der vier Inhaber. Diese Einflüsse und Eindrücke wollen sie kulinarisch an ihre Gäste weitergeben. Und das gelingt.

Rostbratwurst als fantasievolle Variation

Da gehen doch eh nur die Touristen hin, ist oftmals die Meinung echter Nürnberger, wenn es um die Lokale am Tiergärtnertorplatz geht. Wir sagen: Im Gegenteil. Hier kann sich auch der Einheimische mal wie im Urlaub fühlen. Wir setzen uns auf die kleine Terrasse des Restaurants „Zum Albrecht Dürer Haus“ und blicken auf das berühmte Fachwerkgebäude gegenüber, in dem einst Nürnbergs berühmtester Sohn Albrecht Dürer lebte. Vor eineinhalb Jahren haben Stefan Stampfer und Ellen Schröder das kleine Häuschen von der Brauerei Augustiner gepachtet.

Sushi essen in Nürnberg-Mitte

© Horst Linke

Natürlich steht die Rostbratwurst auf der Karte. Ganz klassisch mit Kraut, Kartoffelsalat und Brot. Oder aber als fantasievolle Variation. Wie „Bratwurstravioli auf Lauchrahmgemüse“ (6,10 Euro). Das müssen wir probieren — und sind entzückt, was Koch David Schmid mit der guten alten Nürnberger so anstellt. Auch die „Bratwurstlasagne“ (11,60 Euro), statt mit Mozzarella mit einem Gruyèrekäse überbacken und einer Bolognese aus gebratenem Bratwurstgehäck gefüllt, schmeckt vorzüglich.

Die Karte wechselt saisonal - bis auf die ganzjährigen Klassiker. Wer ein Faible für Kleinigkeiten hat, wählt die „Bierschmankerlplatte“ (6,50 Euro) und genießt beispielsweise Rote-Bete-Frischkäse, Wurstsalat und Apfel-Birnen-Obatzten. Einzig beim Dessert, einem „Himbeer-Heidelbeer-Schokocup mit Zitronencreme“ (5,20 Euro), müssen wir ein bisschen mäkeln: Die Schlagsahne auf der leckeren Creme braucht es nicht. Und wenn die Abende kühler werden, sitzt man gemütlich im angenehm renovierten Inneren auf drei Etagen.

Sie wollen noch mehr über die Geschichte des Restaurants „Zum Albrecht Dürer Haus“ am Tiergärtnertor erfahren? Weitere Informationen und viele Bilder finden Sie in SamSon, dem digitalen Magazin der NN und NZ, unter www.samson-magazin.de oder im AppStore. Das SamSon-Magazin ist Bestandteil des Digital-Abos. Mehr Informationen unter nordbayern.de/digitalabo oder beim Leserservice: Tel. (09 11) 2 16-27 77, E-Mail: leserservice@pressenetz.de

Ein Stück Griechenland in Zabo

Für alle Daheimgebliebenen empfehlen wir heute ein Stück Griechenland in Zabo: Das „Bienenheim“ liegt am Rande einer Kleingartenkolonie. Wirt Dimitrios Tatsis führt das innen wie außen schmucke Lokal seit 1996. Und er kennt sie alle, seine Gäste. „Da drüben die Familien mit den Kindern, die waren schon hier, da waren die Babys. Und dort sitzt der Herr Doktor mit seiner Frau“, erzählt Tatsis.

Es ist aber auch zu nett, hier unter den Bäumen im Schatten zu sitzen. Die Kleinen vergnügen sich auf dem Spielplatz und schließen neue Freundschaften, während wir einen Blick in die Karte werfen. Ja, bitte einen Vorspeisenteller (8,90 Euro) mit Zaziki, einer Oliven- und einer Schafskäsecreme zum knusprigen Brot. Gegrilltes Gemüse und gebackener Schafskäse vervollkommnen den mediterranen Genuss. Interessiert hätte uns auch der griechische Obatzte (3,80 Euro).

Das Schnitzel samt Pommes ist tadellos, der Grillteller, den die äußerst nette Bedienung schnell bringt, immens gefüllt. Lammkotelett, Souvlaki und Putenfleisch kombiniert der Koch mit einem guten Tomatenreis und erfrischendem Krautsalat. Den Vogel aber schießt die Dessertplatte ab. Wer soll das alles essen, ohne am nächsten Tag beim Joggen zu büßen? Panna Cotta mit Himbeersoße, dazu ein warmer Schoko-Kuchen, garniert mit griechischem Joghurt samt Honig und Walnüssen. Köstlich! Wir strecken die Waffen und löffeln einfach nur glücklich.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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