Unsere Tipps zum Karpfenessen

5.3.2015, 07:45 Uhr
Unsere Tipps zum Karpfenessen

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Der Karpfen muss einfach gebacken sein, findet Norbert Nägel, Kreisvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands für Erlangen-Höchstadt. Auch wenn manch einer das grätenlose Filet bevorzuge. Oder sogar Karpfen-Sushi: „Ich bin da traditionell.“ Nägel verweist auf die umfangreiche Broschüre „Karpfengaststätten“, die das Landratsamt Erlangen-Höchstadt herausgegeben hat. Und die man sich unter www.freizeit-erh.de bei Freizeit und Kultur herunterladen kann.

Darin steht beispielsweise die Fischküche Fuchs in Röttenbach. 1963 gegründet, werden heute mehrere eigene Weiher bewirtschaftet. Frischer kann der Karpfen nicht auf den Teller kommen. Gebacken, als Pfefferkarpfen oder blau mit Beilagen kostet er 1,90 Euro pro 100 Gramm. Ein Karpfenfilet in verschiedenen Variationen liegt bei 11,20 Euro.

Doch nicht nur die Broschüre bietet jede Menge Tipps, auch die sehr rührige Gruppe „Restaurantkritik Nürnberg und Umgebung“ tauscht sich auf Facebook über die besten Karpfen aus. Über 40 Kommentare kamen zu unserer Frage „Wo gibt’s den besten Karpfen?“ Aber auch hier gab es vor allem Restaurants aus dem Umland. Als alteingesessene Nürnberger Lokale wurde beispielsweise Böhm’s Herrenkeller, genannt, der in den „R“-Monaten Karpfen blau oder gebacken anbietet. Viel positive Kritik bekam auch das Steichele, für seine klassischen Karpfen (100 Gramm/2,40 Euro). Ein Geheimtipp sei, so ein Gruppenmitglied, das „, wo es nur auf Vorbestellung samstags und sonntags Karpfen gibt. Und am Karsamstag ist dann auch Schluss bis September.

Also lenken wir unseren Blick wieder ins Grüne, ins Umland. Schließlich kann man hier nach einem guten Mittagessen ja noch ein paar entlastende Schritte tun. Immer den Weg wert, und nicht nur wegen des Karpfens, ist der Landgasthof Niebler. Sowohl im „Feinschmecker(„Die Karpfen sind besonders beliebt, etwa Karpfenroulade in rosa Pfeffersauce mit Basmati-Reis“) als auch im „Michelin“ besprochen. Es gibt eine spezielle Karpfen-Karte, gebacken oder blau kostet er 1,90 Euro pro 100 Gramm.

Ein Tipp, auf den viele Karpfen-Liebhaber schwören, ist Die Fischerei Oberlein Erlangen-Kosbach. Etliche Karpfenvariationen, auch zum Mitnehmen, wie die Karpfenpaste, kann man hier kosten. Ebenfalls in Neuhaus liegt eines der schönsten fränkischen Brauhäuser, das Benno Wirth gehört. Auf der Karte im Brauhaus Zum Löwenbräuin Adelsdorf/Neuhaus, stehen nicht nur die beiden klassischen Varianten (100 Gramm/2,30 Euro), sondern auch Karpfenfilet asiatisch auf Zitronengras-Spieß mit pikantem Wokgemüse und Jasmin-Reis (14,70 Euro) oder Karpfen-Schnetzel mit Knoblauch-Malz-Dip, Kartoffelsalat und buntem Salatteller (12,80 Euro).

Nichts falsch machen kann der Gast auch im Landgasthof Lunz. Die eigenen Karpfenteiche liegen gleich nebenan. In der Nähe von Rednitzhembach hat die Gaststätte Vitzthum, gute Noten von der Facebook-Gemeinde bekommen.

Wer jedoch nach der Essenz der fränkischen Karpfen-Gastronomie sucht, muss weiter fahren, sagt Rainer Groh, Chef der NN-Lokalredaktion Herzogenaurach, und schickte uns den folgenden Tipp: Der Suchende wird westlich von Bamberg, im Aurachtal, fündig. In einer ehemaligen Mühle, mit Brau- und Schankrecht seit 1793. Das Wirtshaus Mühlenbräu, ist im Stil der 80er auf Effektivität mit etwas Bahnhofs-Charme ausgelegt. Und Seniorchef Merklein fährt die panierten Flossenträger schon mal mit dem Edelstahl-Servierwagen und rustikalem Charme aus. Einen Pfefferkarpfen aus lokaler Aufzucht mit dem gewissen Crisp in der Schwanzflosse und einem „zweckerten“ Bäckla kann man hier genießen.

Vor dem , stehen immer viele Autos. Die einfache, alteingesessene Dorfwirtschaft lockt vor allem wegen des klassisch gebackenen Karpfens für wenig Geld viele Städter an.

In diesem Sinne wünschen wir: Guten Appetit! Und beeilen Sie sich. Spätestens Ende April sollten Sie den letzten Karpfen gegessen haben. Und in fünf Monaten geht die Saison ja bereits wieder los.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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