Wein und Cappuccino für das Italien-Gefühl

27.2.2017, 08:00 Uhr
Wein und Cappuccino für das Italien-Gefühl

© Horst Linke

Rotwein und Ziegenkäse-Tarte statt Tee und Scones: In den früheren "Mathilde Tea Room" am Kirchenweg ist Marcus Pickl mit seiner Weinbar "Pickl’s" gezogen. Fast zehn Jahre hat Pickl, den etliche Nürnberger noch aus seiner Zeit als Geschäftsführer der "Meisengeige" kennen, die Südstadt mit Weinen und mehr bereichert. Doch dann kam die Kündigung – der Flachbau in der Wodanstraße wird demnächst abgerissen.

Also machte sich Marcus Pickl auf die Suche nach einer neuen Lokalität, in der er nicht nur Weine mit Schwerpunkt Italien, Deutschland und Spanien verkaufen, sondern auch noch Gäste mit Essen und Trinken glücklich machen kann. "St. Johannis ist natürlich ein super Viertel", sagt der 52-Jährige.

Den Anteil der Verkaufsfläche hat er verkleinert, dafür können die Gäste vor einer goldenen Wand auf einer gestreiften Sitzbank oder am alten Weinfass Platz nehmen. Neben offenen Weinen (0,1 l ab 3 Euro/0,2 l ab 5,50 Euro) kredenzt Pickl Cappuccino (2,60 Euro), Orangina oder Prosecco.

Und weil man ja zum Wein oder Cappuccino gern einen Happen isst, bäckt Mutter Pickl ihre beliebten Kuchen, Brownies und Ziegenkäse-Tarte (3,50 Euro) oder Zwiebelkuchen. Zudem gibt es Schinken-Käse-Toast (3 Euro) wie in Italien oder Oliven (3,50 Euro).

Neu ist auch die große Frühstückskarte am Sonntag mit verschiedenen Angeboten wie "Pickl’s" (Espresso, Süßwein und Bamberger für 8,50 Euro), Pfannkuchen oder "Wurst & Bündig" (7,50 Euro). Und danach kann man sich gleich noch seinen Wein (ab 4,50 Euro die Flasche) für zu Hause mitnehmen.

In die Bäckerei Greller zieht das "1515 Rhinocerus"

Und wir bleiben in St. Johannis: Mit Blick auf den Johannisfriedhof eröffnen vermutlich noch im März Bettina und Viviane Zabold das "1515 Rhinocerus" in der früheren Bäckerei Greller. Der Name kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern soll an Nürnbergs großen Sohn Albrecht Dürer erinnern, dessen Grab nur wenige Meter entfernt liegt. "Rhinocerus" ist auch der Titel eines grafischen Werkes von Dürer aus dem Jahre 1515. Regionale und saisonale Küche wollen die beiden Frauen anbieten, aber bodenständig und "einfach im Zugang", sagt Bettina Zabold. Köchin Viviane Zabold arbeitete zuletzt im "Gusto Natural" in Mögeldorf.

Aus dem "11" wird das "Nachtkind"

Monatelang stand das "11" an der Bahnhofstraße leer, nun soll doch wieder Leben einziehen. "Nachtkind" heißt der neue Club, der am Samstag, 4. März, seine Türen öffnen will – und zwar für alle: "Jeder ab 18 Jahren ist uns willkommen", sagt der neue Betriebsleiter Sinan Ülker, der bereits in dem Club arbeitete, als er noch "Goja" hieß. Betreiber ist künftig die Walter und Manchen GbR.

Das Steak-Restaurant wird es aber nicht mehr geben, vielmehr haben sich die Inhaber zu einem neuen Konzept entschlossen: strikte Trennung von Club und Lokal. Vermutlich im April eröffnet dann ein Panasia-Restaurant mit Sushi-Lounge, das ein externer Betreiber führen wird. Nachts um 3 Uhr ein paar Hoso-maki oder Nigiri genießen – das wird aber nicht möglich sein, denn das Lokal schließt, wenn der Club um 23 Uhr öffnet, und ist auch räumlich vom "Nachtkind" getrennt. Dafür können sich die Angestellten aus der Umgebung mittags ab 12 Uhr über Sushi und asiatische Gerichte freuen.

In der "Walhalla" gibt es künftig asiatische Küche

Ein Blick in die Nachbarstadt Fürth: Gleich zwei renommierte Restaurants schließen dort. Im fränkischen Lokal "Walhalla" am Obstmarkt soll es künftig asiatische Küche mit europäischem Einschlag geben. Die Betreiber des "CôCô Taste of Asia" und des "CôCô Indochine" in Nürnberg wagen den Sprung über die Stadtgrenze. "Walhalla"-Chef Danyel Rondthaler hatte lange nach einem Nachfolger gesucht. Spätestens im Juli soll das neue Restaurant nach einem umfassenden Umbau eröffnen. In der "Walhalla" ist am 12. März Schluss.

"Brasserie Baumann" schließt nach 45 Jahren

Ebenfalls in Fürth schließt nach 45 Jahren die , die bis 1991 auch einen Michelin-Stern trug. 1972 eröffnete Werner Baumann gemeinsam mit seiner Frau Ursula und seinem Bruder das Hotel und die "Brasserie Baumann" in der Schwabacher Straße. Sein Herz hatte er an die klassische französische Küche verloren. Seine mehrgängigen Menüs waren nicht nur in der Region bekannt und beliebt. Die Nürnberger Nachrichten beschrieben die Menüs unter anderem als "kulinarische Offenbarung" und "ein Gedicht in neun Strophen".

Bereits 1976 wurde die "Brasserie" mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Im aktuellen "Gault&Millau" hatte das Restaurant 15 Punkte. Nachdem im vergangenen Jahr überraschend Ursula Baumann, die gute Seele des Hauses, gestorben war, machte ihr Mann noch ein Jahr weiter. Vergangenes Wochenende sperrte Werner Baumann zum Leidwesen seiner Gäste nun endgültig und schweren Herzens zu.

Doch die Stammgäste wollen Baumann nicht so einfach gehen lassen: "Einige haben mich gefragt, ob ich sie vielleicht bei ihnen zu Hause bekochen möchte", sagt der 68-Jährige. Eine Idee, der er nicht unbedingt abgeneigt ist. Ein Nachfolger für Hotel und Restaurant ist bereits mit der Immobilienfirma Refuwel gefunden. Gastronomie und Hotel sollen wohl im Haus belassen werden, ein genaues Konzept gebe es aber noch nicht.

Mehr Informationen in unsere Rubrik Essen und Trinken!

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