Wo "Helles" auf Hausmannskost trifft

18.11.2014, 08:38 Uhr
Wo

© Foto: Michael Matejka

Ersten Andeutungen beim Bierfest im Burggarten vergangenen Juni folgten nun Taten: Das ehemalige Restaurant „Mamas“ in der Hallerstraße Ecke Kirchenweg wurde komplett umgekrempelt, neu aufgestellt und auf den Namen „Zeltner“ getauft. Nomen est Omen: „Das hier soll nichts anderes sein als die Keimzelle des Zeltner Hell“, erklärt Zeltner, der nichts dem Zufall überlassen hat: Damit besagte Keimzelle auch ein voller Erfolg wird, holte er sich zwei stadtbekannte Gastro-Profis ins Boot: Thomas Landherr und Gerhard Pickel betreiben nicht nur erfolgreich die Kult-Gaststätte in der Burgstraße, sondern zeichnen mit der Firma „Gastrokonzept mit Plan“ auch für das Fränkische Bierfest im Burggraben verantwortlich. Hat man da überhaupt noch Lust auf eine neue Baustelle? Landherr grinst: „Es gab schon Abstimmungsbedarf – aber letztlich wussten wir alle, was wir wollen und was nicht.“ Gemeinsam mit Zeltner wurde ein Konzept erstellt, das auf charmante Art und Weise die alteingesessene Schankwirtschaft mit liebevollen, modernen Elementen in Einklang bringt.

Der eher rustikale, bräunlich gehaltene Stil der Vorgänger ist Geschichte - lediglich das wundervolle Eichenparkett im Fischgrätmuster wurde belassen. Die zahlreichen hölzernen Elemente, die der geräumigen Wirtsstube ihr Profil verleihen, wurden dezent grau gestrichen. Die Möblierung besteht neben der umlaufenden Bank aus klassischen Wirtshausmöbeln, die Original-Tische wurden mit frischen Ahornplatten versehen. Über dem ebenfalls grau gehaltenen Ausschank prangen nagelneue Messingleuchten – die vom Design her freilich auch hundert Jahre alt sein könnten.

Die Farben Grau und Weiß ergänzen sich kontrastreich, und die Konstruktion der galgenartigen Wandleuchten wirkt modern und aufsehenerregend. Die Wanddekoration besteht überwiegend aus alten Originalschildern oder -aufnahmen, die Zeltner schon bei der Kreation des Zeltner Hell inspirierten und die aus dem Archiv der Brauerfamilie stammen. Dadurch wirken Marke und Gastronomie wie aus einem Guss.

Freilich nützt die beste Optik nichts, wenn die Küche nicht taugt. Und hier setzen die Pächter schnörkellos auf qualitativ hochwertige, fränkische Hausmacherkost: „Neben Brotzeiten, bei denen die Wurst vom Metzger Hans Derbfuß aus Gräfenberg – der auch die Alm beliefert – eine zentrale Rolle spielt, gibt es Gigala vom Grill, Krautwickel oder ein paar schöne Kartäuserklöß‘ mit Vanillesauce“ sagt Pickel. Der Ausschank verfügt übrigens noch über eine klassische Gassenschänke, wie sie einst üblich waren. Das ist nicht nur für den geräumigen Garten, der ab Sommer bespielt wird, von Vorteil. Das Team denkt auch darüber nach, die Durchreiche als lukullischen Mitnahmeschalter zu nutzen, denn: „Alle Gerichte gibt es selbstverständlich auch zum Mitnehmen“, sagt Landherr.

Die umfangreiche Karte – auf der auch Vegetarisches zu finden ist – wird durch ein etwas abgespecktes Mittagsangebot ergänzt. Neben dem namengebenden Zeltner Hell findet man auch weitere Bierspezialitäten – etwa ein Sebaldus-Hefeweizen – oder Frankenwein. Aber Berthold Zeltner denkt heute schon laut darüber nach, das Bier-Angebot durch zukünftige Spezialitäten zu erweitern . . . es bleibt also spannend in Johannis.

Mehr Informationen über das Zeltner in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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