Zum Schlemmen ins Grüne

22.7.2016, 07:25 Uhr
Zum Schlemmen ins Grüne

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Wie romantisch: Ein Kunde hat bei Stefanie Heid von "Picknick Wald- und Wiesenservice" einen Korb als Überraschung für seine schwangere Frau bestellt. 2Und den Inhalt dann auf einem Tretboot serviert", sagt Stefanie Heid. Picknick geht eben fast überall.

Wenn am kommenden Sonntag sowie am Samstag, 6. August, wieder die Massen zum "Klassik Open Air" strömen, wird der Luitpoldhain zur riesigen Picknickdecke. Manch einer bringt Stühle und Tische mit und zaubert aus den Kühltaschen wahre Kunstwerke. Bei Stefanie Heid und Heike Stahl, die auch das Café "Salon Regina" in der Fürther Straße betreiben, wurden schon vor Wochen für diese Tage Körbe bestellt. Drei Varianten gibt es zur Auswahl: Von 50 Euro für leckere "Hausmannskost" über 65 Euro für den gesunden "Grünen Korb" bis zu 80 Euro für den opulenten "Königskorb".

Vietnamesische Sommerrollen

Für zwei Personen, aber auch für größere Gruppen werden sie dann nach Kreativität und Lust, nach Saison und Regionalität befüllt. Zum Beispiel mit Hackbällchen auf Kraut, vietnamesischen Sommerrollen oder gefüllten Rote-Bete-Pfannkuchen. Auch Teller, Besteck, Tassen für zwei Personen sowie eine Vase mit Blume und eine Mückenklatsche sind mit von der Partie. Für zehn Euro liefert der Service die Köstlichkeiten an den Wunschort.

Apropos liefern lassen: "Foodora", ein Service, der bislang das Essen aus dem Lieblingsrestaurant nach Hause gebracht hat, bietet ebenfalls einen Picknick-Bring-Dienst an. Der Rosenaupark, die Wöhrder Wiese, der Stadtpark oder die Hallerwiese stehen als Orte fürs genüssliche Schlemmen an. Man muss nur bei der Bestellung das Kennwort "Picknick" angeben und seinen Burger von "Hempels" oder das vegane Gericht von "Mariposa" am "Kiosk" im Rosenaupark vom Fahrradkurier abholen lassen und auf der Wiese genießen.

Das gemeinsame geplante Essen im Freien war bereits in der Antike bekannt. Die Griechen nannten es "Eranos", die Römer "Prandium". Im Mittelalter speisten Reisende oft notgedrungen außerhalb von Gasthäusern, in der Landwirtschaft legte man Essenspausen am Feld ein.

Allerdings gab es lange Zeit keinen eigenen Begriff für das Essen im Freien. Das Wort Picknick soll französischen Ursprungs und im 17. Jahrhundert erstmals verwendet worden sein. Es setzt sich aus "piquer" für Aufpicken und "nique" für Kleinigkeit zusammen.

Der klassische Picknickkorb, der Essen, Decke, Geschirr und Besteck enthält, kam im 19. Jahrhundert in Großbritannien auf. Dazu gehörte auch die Teezubereitung vor Ort.

Am Grill im Garten

Aber egal, woher es stammt, ein Picknick machen alle gern, ob in Japan zur Kirschblüte, in Nürnberg beim "Sommernachtfilmfestival" im Marienberg oder am Grill mit der Familie im eigenen Garten.

"Draußen essen, draußen feiern und draußen kochen ist ein ganz großes Thema", sagt Simone Kraußer, die das Café "Deins & Meins" in der Deutschherrnstraße betreibt und einen Cateringservice anbietet. Auch drei verschiedene Picknicktaschen hat Kraußer im Programm, die pro Person bei zwölf Euro beginnen und bei 17 Euro aufhören. Dafür findet man dann lecker belegte Stullen, Obstsalat, Kuchen oder Nudelsalat und Wraps, aber auch wichtige "Zutaten", wie Teller, Becher, Servietten, Besteck, eine Mülltüte und Putztücher in der "PickNick Tasche". Wobei Kraußer genauso wie Stefanie Heid völlig flexibel ist: "In die Tasche kommt rein, was der Kunde mag, wir machen Vorschläge."

Auch im "Zeit und Raum" im Wespennest kann man sich Picknickkörbe ab 14,90 Euro pro Person holen. Ausgestattet mit Tellern, Bechern, Besteck und Decke zieht man weiter auf die Wöhrder Wiese. Mit eingepackt werden Kleinigkeiten wie Baguette, Obatzda, gegrillte Paprika, Kräuterchampignons, Schafskäse, Entenbrust oder Mousse au Chocolat. Da kann man nur noch guten Appetit wünschen und hoffen, dass der Sommer noch ein bisschen bleibt!

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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