Zwischen Abschiedsschmerz und molekulare Eskapaden

20.6.2016, 14:01 Uhr
Zwischen Abschiedsschmerz und molekulare Eskapaden

© Michael Matejka

Auch wenn das "Caffé e Té La Violetta" in Nürnberg endgültig schießt, ist trotzdem keine Trauer angesagt. Denn die Pächter Steffen und Melanie Stummhöfer sind bereits an einer neuen Sache dran. Weiter geht es im Oktober mit einem neuen Projekt in der Innenstadt, "aber mehr wollen wir noch nicht verraten, weil wir selbst nicht genau wissen, wohin der Weg letztendlich führt", sagt Steffen Stummhöfer. Nur eines ist klar: Etwas anderes, Neues soll entstehen, kein zweites "Violetta". Ursprünglich hat das Paar das Floristenhandwerk in der staatlichen Fachschule für Blumenkunst in Freising gelernt. Der Floristik sowie der Balkon- und Terrassenbegrünung bleiben die Stummhöfers natürlich treu. Und noch ein drittes Projekt ist hinzugekommen: "Die Vogelbeere", ein kleiner Dorfladen mit Café in Vorra hinter Hersbruck, den das Paar vor gut einem Jahr übernommen hat. Und in dem es natürlich auch den beliebten "Violetta"-Kuchen und -Kaffee gibt.

"Molekulare Eskapaden" bietet das "ZweiSinn"

Als "molekulare Eskapaden" bezeichnet Der Feinschmecker den Auftritt des Restaurants "ZweiSinn" in Erlenstegen und adelt es in seiner aktuellen Ausgabe mit einer Besprechung. Stefan Meier erfülle sämtliche Erwartungen "lässig und originell". Das Industriedesign passe zur "aufgeweckten Küchenlinie". Außerdem attestiert DerFeinschmecker sympathischen Service und, wie gesagt, "kleine molekulare Eskapaden in den stimmig komponierten Gerichten".

Überzeugen kann man sich von Meiers Küche auch beim "SOMMERFEST@ZweiSinn" am Freitag, 22. Juli. Das steht ganz im Zeichen von BBQ und Wein. Ausgewählte Winzer sorgen für gute Tropfen zur Sommerzeit und überraschen die Gäste mit Raritäten und Spezialitäten aus ihren Weinkellern. Das "ZweiSinn"-Team verwöhnt mit Leckereien vom Grill, hausgemachtem Eis und vielen Köstlichkeiten der Saison. Der Abend kostet pro Person mit Wein und Wasser 85 Euro und beginnt um 19 Uhr. Bitte reservieren!

"CôCô Taste of Asia" eröffnet zweites Restaurant

Wer einen Tisch im "CôCô Taste of Asia" in der Schlotfegergasse ergattern möchte, sollte doch einige Zeit vorher reservieren. Der schicke Laden brummt. So sehr, dass die Macher nun ein zweites Restaurant eröffnen. "CôCô Indochine" zieht in das frühere "Seon" in der Augustinerstraße.

Le Huy und sein Team wollen das Beste, was rund 100 Jahre Kolonialzeit in Indochinas Küche hervorgebracht hat, modern interpretieren. Auch das Ambiente soll an den Stil des fernen Landes angepasst werden. Derzeit wird aber noch großräumig umgebaut, voraussichtlich ab 10. Juli sollen sich dann die Türen dort öffnen.

"Sushi Nagoya" heißt jetzt "Yihu"

Ziemlich mutig: Das beliebte Restaurant "Sushi Nagoya" legt einen kulinarischen Neustart hin. Sushi und Bento-Box gibt es zwar nach wie vor - keine Sorge. Aber Ailing Zhu und ihr Mann Yongmin Liu setzen nach zwölf erfolgreichen Jahren nun einen bislang nie gewagten Traum in die Tat um. Sie bieten Dumplings, verschieden gefüllte Teigtaschen, an. "Die gibt es in China an jeder Ecke", sagt Ailing Zhu, die, wie ihr Mann, von dort stammt. Doch als sie vor zwölf Jahren das "Sushi Nagoya" in der Hinteren Ledergasse eröffneten, wollte ihr Mann, ein ausgebildeter Sushikoch, lieber die angesagten Rollen verkaufen.

Zwischen Abschiedsschmerz und molekulare Eskapaden

© Günter Distler

Als das Ehepaar jetzt - in viel Eigenarbeit - die alten Räume renovierte, war die Zeit reif, den Traum umzusetzen. Licht und hell ist das Restaurant geworden, mit so hübschen Details wie den Trennwänden, die Zhus Vater aus heimischen Bambus baute und die an die Deckel der Bambus-Dampftöpfe erinnern sollen. Die Wände weiß, neue runde Lampen und weiße Rollos schaffen Luft. Der Hausherr hat sich mit chinesischen Schriftzeichen in einem Gedicht an der Wand verewigt. Zhus Schwester Jinwei ist für die sehr hübsche Gestaltung der Speisekarten zuständig.

In der Küche stehen seit kurzem zwei Nudelmaschinen, denn die Dumplings werden vom Teig bis zur Füllung von Hand hergestellt. Fünf bis sechs Füllungen - von Hühnerfleisch/Karotte bis Tofu/grüne Bohnen/Shitakepilze - bereiten sie zu, dazu gibt es hausgemachte Ingwer-Koriander-Soße. "Die Dumplings schmecken nicht nur, sie sind auch gesund", sagt Ailing. Weil sie nicht mit Fett ausgebacken werden, sondern gedämpft oder angebraten. Dazu gibt es verschiedenes sauer eingelegtes Gemüse, aber auch Fleischgerichte. Und Ramen, die würzige Suppe mit hausgemachten Nudeln (ab 7,50 Euro).

Weil jetzt fast alles anders ist, sollte auch ein neuer Name her: "", was so viel wie "Eine Kanne" heißt und auf den zweiten Schwerpunkt aufmerksam machen soll: Tee in vielen Sorten, "der gehört in China zu den Dumplings dazu", sagt Ailing Zhu. Übrigens hat das "Yihu" keinen Fernseher: "Wir sind EM-frei." Draußen sitzen kann man trotzdem vor dem Haus und während der Deutschland-Spiele die Ruhe genießen.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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