Fachmann über Baumfrevel in Schönberg entsetzt

5.6.2013, 20:47 Uhr
Fachmann über Baumfrevel in Schönberg entsetzt

© Wölfel

„Das ist ein Baumfrevel“, sagt der merklich geknickte Fachmann, der mit einer sogenannten Wundschutzfolie zu retten versucht, was noch möglich ist. Denn die Rinde oder Borke ist lebenswichtig, sie schirmt den Baum von Klimaextremen ab, ebenso von Tieren und Krankheitserregern. Ein Manko ist allerdings, dass die künstliche Schicht erst eineinhalb bis eine Woche nach der Tat aufgebracht wurde.

Denn Wölfel war im Urlaub und konnte erst nach seiner Rückkehr reagieren. So ist „es eher unwahrscheinlich, dass der knapp zehn Meter hohe Baum das überlebt“. Wahrscheinlich, so schätzt der städtische Experte, werden sich erst in der nächsten Vegetationsperiode erste Ausfallerscheinungen zeigen. Mit Glück könnte die licht- und wasserundurchlässige Folie noch lebende, teilungsfähige Zellen vor äußeren Einflüssen schützen, die sich dann durch Teilung vermehren und auf der Wundfläche ein neues Gewebe, den sogenannten Kallus bilden.

Er müsste knapp 90 Zentimeter Stammumfang umwachsen. Die Folie, die nach einem Jahr verrottet ist, hätte dann ihren Zweck erfüllt. Der bezifferbare Schaden beträgt gut 5000 Euro. Darin hat Wölfel Pflanzung und Pflege eingerechnet. Seinen vollen guten Dienst als Schattenspender könnte der Ahorn erst nach weiteren 50 Jahren leisten. Wölfel fragt sich, wer so etwas tut. „Ich finde es schade, dass es trotz Umweltbildung an den Schulen, die so hoch geschrieben wird, trotzdem noch so ausgetickte Menschen gibt.“ Sollten Mitbürger Hinweise auf den oder die Täter haben, möchten sie sich bei der Stadt Lauf melden.

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