Auch Volvo fährt demnächst elektrisch

19.10.2017, 18:41 Uhr
Auch Volvo fährt demnächst elektrisch

© Hersteller

Polestar bedeutet Polarstern, womit die nordische Konnotation zu Volvo hergestellt ist. Mit dem Volvo S60 Polestar und dessen Kombi-Pendant V60 Polestar, die beide 367 PS leisten, liefert die Performance-Marke die schnellsten Volvo-Serienmodelle aller Zeiten an. Das heißt: Polestar ist für Volvo bislang das gewesen, was AMG für Mercedes ist, die M GmbH für BMW oder OPC für Opel: Eine hauseigene Tuningschmiede. Jetzt soll Polestar für Volvo aber das werden, was I.D. für VW oder EQ für Mercedes ist - eine elektrische Submarke.

Kein Verzicht in Sachen Leistung

Das heißt aber nicht, dass in Sachen Leistung künftig Verzicht geübt wird. Das Wort "Hochleistung" kommt nach wie vor in der Polestar-Begrifflichkeit vor. Was das heißt, ist jetzt in Gestalt einer ersten Studie dokumentiert worden. Der Polestar 1 ist ein 2+2-sitziges GT-Coupé, das Mitte 2019 in die Serienfertigung gehen soll. Das Design spricht die Volvo-Formensprache, das typische Markenemblem ist allerdings nicht zu sehen, stattdessen trägt der Wagen einen stilisierten Polarstern als Signet.

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Der Polestar ist kein reines Elektroauto, sondern ein Plug-in-Hybrid, der die üblichen Verhältnisse jedoch umkehrt. So sind die beiden Elektromotoren an der Hinterachse dazu vorgesehen, im Normalfall den Antrieb zu übernehmen. Dazu stellen sie 218 PS bereit, die elektrische Reichweite beträgt stattliche 150 km. Nur in Sonderfällen - etwa auf Langstreckenfahrt - wird unterstützend der Zweiliter-Vierzylinder-Benziner an der Vorderachse aktiv. Insgesamt ergibt sich eine Systemleistung von 600 PS, so viel zum Thema Hochleistung.

Nicht kaufen, sondern abonnieren

Was den Vertriebsweg betrifft, orientiert sich Polestar teilweise an Tesla. Autohäuser im traditionellen Sinne gibt es nicht, persönlicher Kontakt ist dennoch möglich, er wird in Showrooms gepflegt, sogenannten Polestar-Spaces. Die tatsächliche Konfiguration und Bestellung aber erfolgt übers Internet. Anders als bei Tesla wird keine Anzahlung verlangt und man kann die Polestar-Modelle auch nicht kaufen. Der Kunde schließt vielmehr ein zwei- oder dreijähriges Flatrate-Abonnement ab. Es inkludiert auch Hol- und Bringdienste sowie die Möglichkeit, Alternativen aus der Polestar-Palette anzumieten.

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Volvo gehört bekanntlich zum chinesischen Geely-Konzern. Zur Produktion der Polestar-Modelle wird derzeit ein Werk in Chengdu errichtet, Mitte 2018 soll es fertig werden. Ein Jahr später, so der Plan, läuft dann der Polestar 1 vom Band. Danach wird das Portfolio ausgebaut. Der Polestar 2, der Ende 2019 debütiert, wird das erste batterieelektrische Fahrzeug der Marke sein, ein Mittelklasse-Modell, das Teslas Model 3 ins Visier nimmt. Und beim Polestar 3 handelt es sich um ein großes SUV - wäre ja erstaunlich, wenn ausgerechnet diese Fahrzeuggattung außen vor geblieben wäre bei den elektrischen Plänen.

ule    

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