Audi TT: Zum Geburtstag nachgeschärft

22.7.2018, 11:49 Uhr
Audi TT: Zum Geburtstag nachgeschärft

© Hersteller

Der TT ist von Anfang an eine Designikone gewesen. Seine typische Silhouette - die übrigens aus der Feder des heutigen Chefdesigners von Hyundai-Kia, Peter Schreyer, stammt - hat sich der Sportler über zwei Jahrzehnte hinweg bewahrt, ohne angestaubt zu wirken. Dies dürfte auch der Grund sein, weshalb man schon sehr genau hinsehen muss, um die sachten Modifikationen an der dritten Generation zu erfassen: Dreidimensionales Kühlerschutzgitter, vergrößerte Lufteinlässe an den Flanken, dezent nachgeschärftes Exterieur - recht viel mehr ist da nicht, auch wenn es den Sportwagen letztlich doch recht effektiv modernisiert.

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Kein Fall für die Cabrio-Flaute

Wie gehabt, steht der TT als geschlossenes Coupé und als Roadster mit klassischem Stoffverdeck bereit. Es öffnet und schließt binnen zehn Sekunden, dies bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Als Premiumhersteller bedient Audi auch die zahlungskräftigen US-Kunden, die in Europa grassierende Cabrio-Flaute tangiert den TT daher ebensowenig wie jene Distanz, die chinesische Kunden gegenüber offenen Autos pflegen. Sowohl TT Coupé als auch TT Roadster messen 4,19 Meter in der Länge. Unterschiede tun sich indes beim Kofferraum auf - während der 2+2-Sitzer 305 Liter bereitstellt, sind es beim Roadster nur 280 Liter.

Eine Portion Power mehr gibt es jetzt motorseitig. Als TT-Einstiegsmodell fungiert der 40 TFSI mit neuem Zweiliter-Motor und 197 PS, die stärkere Ausbaustufe im 45 TFSI bringt 245 PS auf den Prüfstand. Sportliche Speerspitze ist der TTS, dessen 306 PS starker Vierzylinder-Turbo zwar ein paar PS weniger leistet als im Vorgängermodell, andererseits aber mit 400 (statt bislang 380) Nm Drehmoment dienen kann, was wiederum verbesserte Fahrleistungen zur Folge hat: Der 0-auf-100-Sprint erfolgt in 4,5 Sekunden (Roadster 4,8 Sekunden), bei 250 km/h setzt die Elektronik dem Vorwärtsdrang ein Ende. Alle Motoren sind mit einem Ottopartikelfilter ausgestattet und erfüllen daher Euro 6d-Temp.

Aber fehlt da nicht was? Doch, doch: Der Diesel, für den sich bislang ein Zehntel der TT-Käufer entschieden hat, wird ersatzlos gestrichen.

Beim TT haben Kunden die Wahl zwischen einem Sechsgang-Handschalter und einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Der TTS bietet die S-tronic schon serienmäßig auf, außerdem quattro-Allradantrieb, ein Fahrdynamiksystem sowie eine adaptive Dämpferregelung.

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Fliehkräfte im Blick

Die Kommandozentrale schmückt sich mit dem "Virtual Cockpit" samt frei konfigurierbarem 12,3-Zoll-Display und MMI-Bedienterminal auf der Mittelkonsole. Optional informiert eine Sportabzeige über Leistung, Drehmoment und g-Fliehkräfte, im Falle der TTS-Kundschaft war Audi offenkundig der Meinung, dass sie derartige Infos serienmäßig verdient.

Sportsitze aber haben alle TT-Varianten an Bord, an Assistenzsystemen lässt sich vom Spurwechsel- und Spurhalteassistenten, der Verkehrszeichenerkennung und dem Parkassistenten mit Rückfahrkamera bis hin zum Highend-Infotainment samt handschriftlicher Navi-Befehlseingabe jede Menge hinzubuchen.

Für das TT Coupé ruft Audi mindestens 35.000 Euro auf, der Roadster legt bei 37.500 los, während in den TTS ab 54.500 bzw. 57.000 Euro (Roadster) zu investieren sind.

Sondermodell zum Zwanzigsten

Zudem würdigt ein Jubiläumsmodell namens "TT 20 years" den runden Geburtstag des Audi-Sportlers - limitiert auf 999 Einheiten, mit "mokassinbraunem" Lederinterieur, Edelstahl-Endrohren, Matrix-OLED-Rückleuchten und einer fortlaufend nummerierten Plakette. Preise sind hier noch nicht bekannt.

Audi TT: Zum Geburtstag nachgeschärft

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Als der TT im Jahr 1998 startete, machte er zunächst unrühmliche Schlagzeilen. Der schmale Grenzbereich wurde einigen Fahrern zum Verhängnis, selbst tödliche Unfälle waren zu beklagen. Audi reagierte, indem man einen Heckspoiler nachrüstete und, gegen Selbstbeteiligung von 650 D-Mark, die nachträgliche Ausstattung mit ESP anbot. Kaum einer hätte damals auf eine lange Karriere des Audi-Sportwagens gewettet. Und doch ist für den Sportwagen selbst nach zwanzig Jahren kein Ende in Sicht.

ule

Audi TT in Kürze:

Wann er kommt: Im Spätherbst 2018

Wen er ins Visier nimmt: Porsche 718 Cayman, Mercedes SLC Roadster, Jaguar F-Type

Was ihn antreibt: Vierzylinder-TFSI-Benziner mit 197, 245 und 306 PS

Was er kostet: Coupé ab ca. 35.000 Euro, Roadster ab ca. 37.500 Euro

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