Autopflege: Fünf Tipps für den Winter

19.1.2019, 13:40 Uhr
Autopflege: Fünf Tipps für den Winter

© TÜV Süd

Rund 980.000 Tonnen Streusalz und Sole sind im vergangenen Winter auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen verteilt worden. Einerseits Segen, andererseits Fluch: Zum einen stellen die Taumittel sicher, dass auch bei winterlichen Verkehrsverhältnissen das Vorankommen funktioniert. Andererseits monieren Umweltschützer Schäden an Pflanzen, Böden und Grundwasser. Und auch die Autobesitzer bekommen die Kehrseite des Winterdienstes zu spüren: Streusalz greift Lack, Dichtungen, Felgen und vor allem auch den Unterboden der Fahrzeuge an. Dank moderner Technologien wie Hohlraumversiegelungen, Schutzschichten auf dem Unterboden und verzinkter Bleche werden die Attacken in aller Regel zwar gut abgewehrt. Sind aber Blessuren wie kleine Kratzer oder Lackabplatzer vorhanden, besteht durchaus Korrosionsalarm.

Deshalb benötigt das Fahrzeug jetzt besondere Fürsorge. "Wer sein Auto einer gründlichen Winterpflege unterzieht, sorgt für Mobilität bei Minusgraden und für den Werterhalt", sagt Eberhard Lang vom TÜV Süd. Fünf Tipps für gute Pflege:

Tipp 1: In die Waschstraße fahren

Um das Auto von Aggressoren wie Streusalz zu befreien, empfiehlt sich gerade im Winter eine regelmäßige Wagenwäsche. Der ADAC rät dazu, Waschstraßen gegenüber Portal-Waschanlagen den Vorzug zu geben. Grund: Häufig steht vor der Einfahrt in eine solche Waschstraße ein Mitarbeiter, der das Fahrzeug des Kunden mit einer Hochdrucklanze einer Vorwäsche unterzieht. "Scheint die Vorwäsche nicht ausreichend genug, ruhig darauf hinweisen", sagt Eberhard Lang. Werden kleine Schmutzpartikelchen oder Steinchen nämlich nicht gründlich entfernt, ziehen die Textillappen der Anlage sie wie Schmirgelpapier über den Lack.

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© GTÜ/ampnet

Im Allgemeinen reicht ein normales Waschprogramm völlig aus. Gelegentlich kann man dem Auto dann ein Vollprogramm mit Unterbodenwäsche gönnen, das auch in diesem Bereich Salz- und Schmutz entfernt.

Die Waschstraße sollte nicht unbedingt bei strengem Frost zu frequentieren, dann können Bremssättel, Türgummis oder Dichtungen einfrieren. Die Türgummis nach der Fahrt durch die Waschstraße trockenzureiben und eventuell auch nachzufetten, kann sinnvoll sein, beispielsweise mit Mitteln wie Glycerin oder Hirschtalg. "Sonst besteht bei Minusgraden die Gefahr, im Auto eingesperrt zu sein, weil die Türen zugefroren sind", warnt Lang. In aller Regel tritt ein solches Risiko aber nur dann auf, wenn die Dichtungen in einem Maße ausgetrocknet sind, dass sie Wasser aufnehmen können.

Der ADAC warnt bei extremen Minustemperaturen von unter zehn Grad Celsius außerdem vor einem "Wärmeschock" durch das ca. zehn bis 30 Grad temperierte Waschwasser, der vor allem vorgeschädigten oder nachlackierten Lackflächen zu schaffen machen kann.

Wenn möglich, sollte die Wagenwäsche also bis zum nächsten Tauwetter aufgeschoben werden. Aber auch dann gilt es, auf mögliche Nachtfröste zu achten. Wer sichergehen möchte, lässt das Auto am Morgen waschen, damit bis zur kalten Nacht alles einigermaßen abgetrocknet ist.

Waschstraßen und –portale reinigen heute übrigens schonender als früher, weil sie überwiegend mit Textillappen statt mit den ehedem gebräuchlichen Bürsten arbeiten.

Tipp 2: Wachsschicht auf den Lack

Eine Wachsschicht auf dem Lack schützt besonders effektiv gegen Kratzer und Schäden. Am besten wird sie ein- bis zweimal pro Jahr per Hand aufgebracht und zwischendurch immer mal wieder mit dem Wachsprogramm der Waschstraße aufgetragen.

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© ADAC/ampnet

Tipp 3: Unterboden checken

Nicht nur Salz und Feuchtigkeit setzen jetzt den Bodenblechen zu. Steinschläge oder Aufsetzer können die Schutzschicht schädigen. Auf diese Weise entstehen Angriffspunkte für Aggressoren wie Salz und Wasser. Spätestens, wenn der Winter vorbei ist, empfiehlt es sich, den Unterboden reinigen zu lassen und dem Fachmann einen kritischen Blick auf den "Bauch" des Autos zu gewähren. "Selbst bei neuen Fahrzeugen ist eine Kontrolle des Unterbodenschutzes durchaus sinnvoll", sagt TÜV-Experte Lang.

Tipp 4: Blessuren beseitigen

Split, Schmutzpartikel oder Salz treffen den Lack wie Steinschlag und verursachen kleinere Lackabplatzer oder Kratzer. Betroffen sind vor allem die Motorhaube, die Radläufe oder die Außenspiegel. Damit hier nicht längerfristig wunde Punkte bleiben, sollte der Lack nach der Wagenwäsche kontrolliert und gegebenenfalls ausgebessert werden. Dazu empfehlen sich Mini-Reparatursets mit integriertem Handel, die im Fachhandel erhältlich sind.

Tipp 5: Wischwasser überprüfen

Zur Pflege gehört auch ein regelmäßiger Blick auf das Scheibenwischwasser. Der entsprechende Behälter sollte immer gut gefüllt und mit Reinigungszusatz und Frostschutzmittel versetzt werden.

epr

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