Citroen Berlingo: Viel Platz für wenig Geld

22.6.2018, 16:49 Uhr
Citroen Berlingo: Viel Platz für wenig Geld

© Hersteller

Zu den Autokäufern mit den höchsten Platzansprüchen zählen zweifellos Familien. Nun ist es nicht so, dass ihnen eine begrenzte Auswahl automobiler Möglichkeiten geboten würde. Vieles von dem, was reichlich variablen Raum bietet, ist aber weit jenseits des üblichen familiären Budgets angesiedelt.

Viele Eltern weichen daher auf einen sogenannten Hochdachkombi aus. Als Pionier ist hier vor über 20 Jahren der Citroen Berlingo auf der Bildfläche erschienen. Die dritte Generation wird ab September mobil machen, nicht nur Familien, sondern beispielsweise auch Menschen, die eher raumgreifende Freizeitutensilien unterzubringen haben. Wie seine baugleichen Brüder Peugeot Rifter und Opel Combo baut der Berlingo dabei auf die EMP2-Plattform des PSA-Konzerns.

Faible für den Franzosen

So wie der Berlingo aussieht, dürften ihn aber gerade die Kids schnell ins Herz schließen. Das expressive Design mit der bulligen, von Citroen C3 oder den Aircross-SUVs inspirierten Optik, den seitlichen Airbumps-Polstern und den (auf Wunsch) peppigen Farben polarisiert unter Erwachsenen, erscheint aber einnehmend kindgerecht. Gleiches gilt für den beidseitig möglichen Zustieg durch praktische Schiebetüren, die Eltern die bange Ermahnung an ihre Sprösslinge erspart, beim Ausstieg auf den parkenden Nebenmann zu achten.

Citroen Berlingo: Viel Platz für wenig Geld

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Zahllose Ablagen nehmen Krimskrams vom Kuscheltier über das Bilderbuch bis hin zum Tablet auf. Insgesamt 28 solcher Extra-Staufächer sind im Berlingo versteckt, allein sie zu suchen, ist eine spaßige Angelegenheit. Speziell das sogenannte Modutop-Dach bietet in diversen Fächern 92 Liter Extra-Stauraum und daneben lichtspendende Glasflächen und Beleuchtungselemente. Zu schätzen lernt man auch die separat öffnende Heckklappe, die aber nur beim Topmodell "Shine" Serie ist und ansonsten 200 Euro extra kostet.

Ultimative Raumlösung: Siebensitzer im XL-Format

Wenn es dem kastigen Kombi an etwas nicht mangelt, dann ist es Platz. Auch Sitzgelegenheiten gibt es überdurchschnittlich viele, bis zu sieben, das reicht schon mal für die Feldspieler eines F-Jugend-Teams plus Trainer als Chauffeur. Gilt es außerdem regelmäßig viel Gepäck unterzubringen, empfiehlt sich als Alternative zum 4,40 Meter langen Standardmodell die um 35 Zentimeter verlängerte XL-Version, die es auf eine Gesamtlänge von 4,75 Metern bringt. Der Kofferraum wächst dann von 775 Litern (bei fünfsitziger Konfiguration) auf 1.050 Liter.

Und wie sieht es mit der räumlichen Variabilität aus? Gut. Verschiebbar sind die Rücksitze zwar nicht. Das sogenannte MagicFlat-System gestattet es aber, das Gestühl vom Kofferraum aus umzuklappen, was erstens eine ebene Ladefläche und zweitens - wenn auch der Beifahrersitz flachgelegt wird - eine Ladelänge von bis zu 2,70 Metern bzw. (XL-Version) 3,05 Metern ergibt. Furchtlos lässt sich so dem Besuch im Baumarkt oder SB-Möbelhaus entgegensehen.

Trotzig dokumentiert der Berlingo, dass der Diesel noch lang nicht tot ist. Neben eines 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziners mit 110 oder (später) 130 PS bedient er sich auch eines 1,5-l-Vierzylinder-Turbodiesels mit 102 oder 130 PS. Geschaltet wird manuell, für den großen Diesel steht alternativ eine Achtgang-Wandlerautomatik (EAT8) bereit. Alle Motoren erfüllen die strenge Abgasnorm Euro 6d-Temp.

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Viele Fahrerassistenten an Bord

Zu den insgesamt 19 (meist optionalen) Fahrerassistenzsystemen zählen ein farbiges Head-Up-Display, eine Rückfahrkamera, eine Anhänger-Stabilitätskontrolle, ein Notbremsassistent und Verkehrszeichenerkennung. Hinzu kommen insgesamt vier Konnektivitätstechnologien mit 8-Zoll-Touchscreen, MirrorScreen und induktivem Smartphone-Laden.

Preislich legt der Berlingo "Start" bei 19.090 Euro los, das XL-Modell kostet 1.650 Euro mehr. Wer auch die M-Version mit beidseitigen Schiebetüren, Klimaanlage und Audiosystem will, muss aber mindestens ins "Life"-Level (20.690 Euro) investieren. Und die Segnungen des Modutops sind erst ab "Feel"-Ausstattung (ab 23.140 Euro) zu haben, für 900 Euro, beim Topmodell "Shine" ist das Modutop serienmäßig. Das kostet dann aber schon mindestens 24.640 Euro und, wenn es obendrein der stärkere Diesel mit Automatik sein soll, sogar 31.090 Euro. Spätestens dann wird auch der Citroen Berlingo zur Herausforderung fürs Familien-Budget.

Ulla Ellmer

Citroen Berlingo in Kürze:

Wann er kommt: Im September 2018

Wen er ins Visier nimmt: VW Caddy, Peugeot Rifter, Opel Combo

Was ihn antreibt: Dreizylinder-Turbobenziner mit 110 PS, Vierzylinder-Turbodiesel mit 102 oder 130 PS

Was er kostet: Ab 19.090 Euro

Was noch folgt: 1,2-l-Benziner mit 130 PS und optionaler Achtgangautomatik in der zweiten Jahreshälfte 2019

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