Dacia Duster: Das Schnäppchen-SUV

11.12.2017, 22:25 Uhr
Dacia Duster: Das Schnäppchen-SUV

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Dacia hat schon ein SUV im Programm geführt, als andere noch nicht recht an den Erfolg dieser Fahrzeuggattung glauben wollten. 2010 brachte die rumänische Tochter von Renault den Duster auf den Markt, und das robuste Modell avancierte zum Zweitbeliebtesten im Dacia-Portfolio. Nur der kompakte Sandero verkauft sich noch besser. Daran, so steht zu vermuten, wird sich auch im Falle der zweiten Duster-Generation nichts ändern. Die 11.290 Euro, die für das Basismodell aufgerufen werden, reichen anderswo nicht einmal aus, um die Extras zu bezahlen.

Was die Optik betrifft, so hat Renaults Designchef Laurens van den Acker den Duster Duster sein lassen. Nur sanft fallen die Retuschen aus, der Wiedererkennungswert ist hoch. Der weit nach oben gezogene Unterfahrschutz unterstreicht die Offroad-Attitüde, die Windschutzscheibe neigt sich flacher, das sieht sportlich aus, und ein neu gestalteter Kühlergrill lässt im Bunde mit gleichfalls neu entworfenen Scheinwerfern die Frontpartie charakterstärker erscheinen. An der Architektur hat sich nichts geändert, nach wie vor nutzt der Duster die B-Plattform der Renault-Gruppe.

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Pragmatisch und funktionell

Von Premium ist der Duster ungefähr so weit entfernt wie Bukarest von Biarritz, für den genannt günstigen Preis erwarten die Kunden freilich auch keinen Luxus, sondern sind mit Pragmatismus und Funktionalität bei der Innenraumgestaltung zufrieden. Hartplastik ist zwar das Material der Wahl, doch billig sieht definitiv anders aus. Man sitzt bequemer als bislang im 4,34 Meter langen Duster, die Sitze sind verbessert worden, insgesamt kommen fünf Passagiere im Fahrgastbereich unter. Das Multimediasystem bindet jetzt auch das Smartphone ein, Herzstück ist ein 7-Zoll-Touchscreen, der nunmehr etwas höher und damit bedienungsfreundlicher positioniert wurde. Auf dem Bildschirm wird auch das sichtbar, was die vier Weitwinkelkameras an Front, Heck und Seiten erspähen. "Multiview" nennt sich das System, das automatisch aktiviert wird, sobald der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt. Allerdings ist immer nur ein Kamerabild auf dem Monitor zu sehen, die verschiedenen Perspektiven fügen sich also leider nicht zu einer Draufsicht aus der Vogelperspektive zusammen. Erstmals lässt sich das Dacia-Cockpit per Klimaautomatik temperieren, es gibt die Bequemlichkeit eines schlüssellosen Zugangs und das Sicherheitsplus von Windowbags.

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Variabler Allradantrieb

Anders als andere SUVs, die eher Schaf im Wolfspelz sind und auf Allradantrieb verzichten (Kia Stonic, Opel Crossland, Citroen C3 Aircross) stellt sich der Duster den Fährnissen rustikalen Untergrunds mit einer optionalen 4WD-Technik, die das Antriebsmoment im Auto-Modus variabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Daneben kann der starre Lock-Modus gewählt werden, bis Tempo 80 ist der Duster dann mit einer festen 50:50-Kraftverteilung unterwegs. Die Offroad-Tauglichkeit manifestiert sich außerdem in einer Bodenfreiheit von 21 Zentimeter, in Berganfahr- und Bergabfahrhilfe und einem Böschungswinkel von 30 Grad vorn und 34 Grad hinten (4x4-Modell 33 Grad). Häufig haben SUVs auch einen Job als Zugpferde zu erfüllen, der Duster wird dem mit 1.500 Kilogramm gebremster Anhängelast gerecht.

Zwei Benziner, zwei Diesel, Flüssiggas

Unter die Haube kommen dem Dacia-SUV wahlweise zwei Benziner und zwei Diesel. Bei den Ottomotoren können sich Kunden zwischen dem 1,6-l-Sauger mit 114 PS und dem 1,2-l-Turbo mit 125 PS entscheiden, beides Vierzylinder. Daneben gibt es einen 1,5-l-Selbstzünder mit 90 und 109 PS, auf dem Papier sind beide 4,4 l/100 km sparsam. Bei der Abgasreinigung patzt der Duster allerdings: Die Diesel erfüllen zwar die Euro-6-Norm, verzichten aber zunächst auf moderne Abgasnachbehandlung mittels SCR-Kat und AdBlue. Im Hinblick auf eventuell drohende innerstädtische Fahrverbote muss sich ein Kunde da erst mal rantrauen - oder warten, bis die besser bereinigten Motoren kommen. Geschaltet wird modellabhängig über ein manuelles Fünf- oder Sechsganggetriebe beziehungsweise das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe EDC. Im nächsten Jahr ergänzt eine LPG-Flüssiggas-Variante das Programm.

Dacia Duster: Das Schnäppchen-SUV

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Die Ausstattungsvarianten heißen Access, Essential, Comfort und Prestige. Der Einstieg erfolgt mit dem frontgetriebenen Access SCe 115 zu 11.290 Euro. Im Preis inbegriffen sind elektrische Fensterheber, Eco-Mode-Fahrprogramm, funkfernbedienbare Zentralverriegelung und Berganfahrhilfe. Klimaanlage (600 Euro) lässt sich fürs Basismodell nicht ordern, hierfür ist das Essential-Level Voraussetzung, das dann aber auch schon ein Radio aufbietet. Wer Allrad will, muss mindestens beim Comfort (ab 15.400 Euro) einsteigen, für den dann auch das empfehlenswerte Technik-Paket (500 Euro, u.a. Rückfahrkamera, Media-Nav Evolution) zu ordern ist. Das Technik-Paket Plus (450 Euro, Multiview-Kamera, Toter-Winkel-Warner) ist dem Topmodell Prestige vorbehalten. Klingt teurer, als es tatsächlich ist: Wer den allradgetriebenen Spitzen-Duster mit 109-PS-Diesel und in Prestige-Ausstattung erwählt und die Möglichkeiten der Aufpreisliste komplett ausschöpft, bleibt immer noch unter 21.000 Euro

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Dacia Duster in Kürze:

Wann er kommt: Am 13. Januar 2018

Wen er ins Visier nimmt: Fiat 500 X, Skoda Karoq, Nissan Qashqai, Renault Kadjar, Kia Sportage & Co.

Was ihn antreibt: Benziner mit 114 und 125 PS, Diesel mit 90 und 109 PS

Was er kostet: Ab 11.290 Euro

Was noch kommt: LPG-Variante (Flüssiggas), Diesel mit SCR-Kat

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