Der Nissan X-Trail wird zum Grenzgänger

5.11.2017, 12:03 Uhr
Der Nissan X-Trail wird zum Grenzgänger

© Hersteller

Früher war er ein kantiger Typ, der X-Trail. Vor knapp vier Jahren hat ihn Nissan allerdings optisch näher an der Qashqai herangerückt. Mit der etwas runderen Karosserie müssen die Japaner die richtige Entscheidung getroffen haben: Im vergangenen Jahr ist der X-Trail weltweit das meistverkaufte SUV im C-Segment gewesen.

Jetzt ist ein Facelift angesagt. Der weiterhin als Fronttriebler und Allradler angebotene Abenteurer für die Familie bietet künftig mehr Platz für Hobby und Sportgeräte. Selbst große Familien kommen nicht zu kurz, weil es optional eine dritte Sitzreihe gibt. Ins Gepäckabteil des 4,69 Meter langen X-Trail passt ebenfalls mehr, zwischen 565 und 1.996 Liter beim Fünfsitzer und 135 bis 1.877 Liter beim Siebensitzer.

Soundanlage mit acht Lautsprechern

Künftig wendet Nissan vor allem innen noch mehr Sorgfalt bei den Materialien und bei der Verarbeitung auf. Das Lenkrad ist nun unten abgeflacht, die Instrumente lassen sich besser ablesen. Leicht modifiziert hat man auch die Bedienelemente und es werden hochwertigere Sitzbezüge verarbeitet. Künftig kann eine Soundanlage mit acht Lautsprechern und Subwoofer geordert werden.

Der Nissan X-Trail wird zum Grenzgänger

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Wer das Auto weiter aufhübschen will, greift innen zum zweifarbigen Dekor, außen wählt er vielleicht das auffällige "Monarch Orange", das ist eine von vier neuen Farben (übrigens kostet nur "Solid Red" keinen Mehrpreis), und vielleicht erwählt er noch einen von zwei Sätzen der Leichtmetallfelgen im neuen Look. Zudem geht das Verstauen von größeren oder schweren Transportgütern jetzt leichter von der Hand: Außer der elektrisch öffnenden und schließenden Heckklappe, die in den höheren Ausstattungsstufen schon bisher an Bord war, sorgt jetzt ein Fußbewegungssensor unter der Heckschürze für Komfort (ab dritter Ausstattungstufe serienmäßig).

Stand-Still-Assist verhindert Zurückrollen

Wie bei Facelifts üblich, wurden die Assistenzsysteme aufgerüstet, darunter der Querverkehrswarner und der Notbremsassistent, der künftig auch mit der Fußgängererkennung arbeitet. Der "Stand-Still-Assist" verhindert nicht nur das Zurückrollen an Steigungen beim Anfahren, sondern auch auf Gefälle. Der X-Trail zeigt sich wie bisher komfortabel abgestimmt. Gesichert sei der Abstand zum Quashqai, sagen die verantwortlichen Nissan-Manager und verweisen beispielsweise auf das Platzangebot mit der dritten Sitzreihe oder auf die höhere Anhängelast.

Keine Veränderungen vermeldet Nissan bei den Motoren: Die Palette beginnt mit dem 1,6-Liter-Benziner DIG-T mit 163 PS im frontgetriebenen X-Trail mit Sechsgangschaltung. Bei den Selbstzündern stehen ein 1.6 dCi mit 120 PS und ein 2.0 dCi mit 177 PS parat. Die beiden Diesel sind mit Allrad und stufenloser Xtronic-Automatik erhältlich. Der Benziner beschleunigt das Auto in 9,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und läuft in der Spitze 200 km/h. Als Normverbrauch für das immerhin mindestens 1,5 Tonnen schwere Fahrzeug werden im unrealistischen Mix 6,2 l/100 genannt.

Der Nissan X-Trail wird zum Grenzgänger

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Preise ab 25.440 Euro

Das Einstiegsmodell "Visia" steht ab 25.440 Euro in der Preisliste, das sind 450 Euro mehr als bisher, aber angesichts der besseren Ausstattung ist der Mehraufwand berechtigt. Für die Stufe "Acenta" zahlt der Kunde 3.200 Euro mehr, beim "N-Connecta" sind 3.700 Euro draufzulegen. Den kleinen Diesel kann man ab 27.890 Euro ordern, den großen ab 34.950 Euro. Das Topmodell kommt auf 45.290 Euro. Extras wie die dritte Sitzreihe (nur für den Einstiegsbenziner nicht verfügbar) müssen je nach Version mit 400 bis 800 Euro Aufpreis bezahlt werden.

Der Nissan X-Trail ist vom Charakter her zum Grenzgänger zwischen SUV und Crossover geworden. Betont wird schon bei der Frontgestaltung die Nissan-Familienähnlichkeit, insbesondere zum kleineren Bruder Qashqai. Optisch wirkt der X-Trail nicht mehr ganz so martialisch oder robust wie früher. Die neue Zielgruppe, die Familie mit Abenteuergeist, sucht eher den Soft-Offroader mit vielseitigen Qualitäten und nicht unbedingt das Raubein fürs Gelände.

Ingo Reuss

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