Die Deutschen fahren vorneweg - fast

19.3.2018, 15:55 Uhr
Die Deutschen fahren vorneweg - fast

© Shell

Wie wirkt sich eigentlich die physische und psychische Konstitution des Homo Automobilis auf sein Fahrverhalten und die Effizienz seines Fahrstils aus? Shell wollte es genau wissen und hat Goldsmiths, University of London mit einer internationalen Forschungsstudie zum Thema betraut. Auch Deutschlands Autofahrer und Autofahrerinnen waren Gegenstand der Untersuchung. Im September vergangenen Jahres sammelten 217 männliche und 50 weibliche Probanden im Durchschnittsalter von 36 Jahren also emsig Daten, die dann zur Interpretation ihres Fahrverhaltens in speziellen Situationen herangezogen wurden.

"Wir haben erstmals nachgewiesen, welchen Einfluss persönliche Stimmungen auf die Leistungsfähigkeit am Steuer haben können", sagt Studienleiter Dr. Chris Brauer. Das sieht dann so aus: Negative Gemütszustände wie Wut, Angst, Sorge und eine fehlende emotionale Stabilität führen - wenig überraschend - zu Stress. Wer schlecht geschlafen hat, zu wenig Flüssigkeit aufnimmt oder unter Zeitdruck steht, ist beim Fahren abgelenkter und fährt wenig effizient. Auch bei Autofahrern, die sehr lange hinterm Steuer sitzen, ist eine geringere Leistungsfähigkeit festzustellen als bei jenen, die regelmäßig eine Pause einlegen.

Glücklich und entspannt - wenig Stress

Auf der anderen Seite hat ein "glückliches und entspanntes Gemüt" zur Folge, dass der Mann bzw. die Frau am Volant weniger gestresst und weniger abgelenkt ist und unterm Strich sicherer fährt als ein Zeitgenosse, der heftig unter Strom steht.

Die Deutschen fahren vorneweg - fast

© HDI

Die Daten, die zu solchen Erkenntnissen führten, wurden auf vielerlei Art erhoben. So mussten die Studienteilnehmer zunächst Fragebögen zur Bestimmung ihrer Persönlichkeitsmerkmale und Gewohnheiten beantworten. Während der Studiendauer trugen sie dann Tracking-Armbänder, mit deren Hilfe biometrische Informationen wie Schlafdauer und Gemütszustand erfasst wurden. Jede Autofahrt wurde über eine Shell-App hinsichtlich Beschleunigungs-und Bremsverhalten, Fahrtdauer und Tempo skizziert, und zum Tagesabschluss galt es via Chat-Bot die Selbstwahrnehmung in puncto Sicherheit, Effizienz, Freude und Ablenkungen beim Fahren festzuhalten. Auch Echtzeitdaten wie Wetter oder Verkehrslage flossen in die Studie ein.

Ausreichend schlafen, genügend trinken

"Die Studienergebnisse legen Autofahrern zum einen nahe, möglichst gesund zu leben und sowohl vor als auch während der Fahrt genug Zeit einzuplanen, um sicher und entspannt anzukommen", sagt Patrick Carré, Chef des Shell Tankstellengeschäftes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rat daher: Ausreichend schlafen, genügend trinken, gesunde Snacks auf die Autofahrt mitnehmen und Obst auf den Speiseplan setzen. "Zum andern zeigt die Studie, dass es sich lohnt, auf die eigenen Stimmungen beim Autofahren zu achten", resümiert Carré weiter. Heißt: Nicht stressen lassen, auch nicht von Mitfahrern an Bord oder von Situationen wie der nervigen Suche nach dem Parkplatz.

Im Vergleich zu den Probanden aus anderen Ländern schnitten die deutschen Autofahrer übrigens gar nicht schlecht ab. Mit einem Effizienzwert von 69 von 100 möglichen Punkten setzten sie sich vor die türkischen (66), malaysischen (61), niederländischen (52) und südafrikanischen Studienteilnehmer (51). Nur die philippinischen Autofahrer (72) sind gemäß Studie noch deutlich vorausschauender und effizienter unterwegs als die deutschen.

ule

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