Die Messe-Highlights von Tokio

25.10.2017, 19:05 Uhr
Die Messe-Highlights von Tokio

© ule

Der Taifun "Lan" war gerade abgezogen, als auf dem Messegelände "Big Sight" die 45. Tokyo Motor Show 2017 ihre Pforten öffnete, um Journalisten und Fachbesuchern einen ersten Blick auf die dort gezeigten Exponate zu gewähren. Draußen hatten sich die Turbulenzen also gelegt, und auch drinnen erschien die Stimmung verhältnismäßig entspannt. Schon im Frühjahr konnte der japanische Autohändlerverband schließlich vermelden, dass die Anzahl verkaufter Neuwagen von März 2016 bis März 2017 wieder die Fünf-Millionen-Marke geknackt hat.

Zugelegt haben vor allem die Normalos unter den Automobilen (plus 7,5 Prozent), die das Minus bei den kleinen, sogenannten "Kei-Cars" mehr als wettmachen konnten. Kei-Cars sind typisch für den japanischen Automobilmarkt. Ihr Hubraum beschränkt sich auf maximal 600 ccm, was ihnen steuerliche Vergünstigungen einbringt. Diese sind vor zweieinhalb Jahren aber zusammengestrichen worden, was letztlich zu einem Verkaufsrückgang geführt hat. Dennoch steuern vor allem Daihatsu, Suzuki und Honda noch reichlich was bei zum Angebot der 3,40-m-Winzlinge, die mit einem für das europäische Auge oft gewöhnungsbedürftig kastigen Design das Optimum an Raum aus ihren superkompakten Abmessungen herausholen. SUVs sieht man verhältnismäßig wenige auf den Straßen des 38-Millionen-Menschen-Metropole, dafür umso mehr der vorzugsweise vanartigen Autozwerge, die sich noch immer einer hohen Beliebtheit erfreuen.

Heimvorteil für die Japaner

Auch Europas Autogarde ist zu Gast in Tokio, Japan gilt schließlich als wichtiger Absatzmarkt. Mercedes unterhält also ebenso einen Stand wie VW, Audi, Porsche, BMW, Citroen, Renault, Peugeot oder Volvo. Die amerikanischen Big Three (Ford, General Motors, Fiat Chrysler) glänzen hingegen durch Abwesenheit. Letztlich machen ohnehin die Japaner mit ihrem Heimvorteil die Show. Toyota und seine Tochter Daihatsu belegen eine komplette Halle, und auch Mazda, Honda, Subaru, Suzuki und Mitsubishi zeigen erfolgreich Präsenz. Ihre Mitbringsel sind vor allem Studien, von einigermaßen seriennah bis hin zu nur manchmal verrückt.

Recht unterschiedlich fallen dabei die Vorstellungen aus, mit welchen Antriebstechnologien man in die Zukunft fahren wird. Während Toyota groß die Themen Hybrid und Brennstoffzelle bespielt und in dieser Hinsicht zu Olympia 2020 in Tokio umfangreich Präsenz zeigen will, setzt Mazda auf effiziente Verbrennungsmotoren und da auch auf den Diesel, der in Japan einen sachten Aufwärtstrend erfährt. Darüber hinaus bringt Mazda einen selbstzündenden Benziner, während Nissan als weltweit größter Anbieter von E-Autos die batterieelektrische Mobilität favorisiert. An solchen Stromern arbeiten zwar alle Hersteller, sensationell Serienreifes kann in Tokio aber keiner von ihnen vorweisen; noch fristen Elektroautos in Japan ein ebensolches Nischendasein wie in Europa. Auf unserem Messerundgang stellen wir die Stars von Tokio vor:

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