Lexus macht sich lang

4.6.2018, 17:37 Uhr
Lexus macht sich lang

© Hersteller

Die elf Zentimeter mehr an Länge können freilich in der letzten Reihe kein opulentes Raumvolumen schaffen. Daher gibt man beim Hersteller unumwunden zu, dass diese Plätze eher für den Nachwuchs denn für Erwachsene gedacht sind. Größere Personen müssen sich (nicht nur beim Einsteigen) ziemlich zusammenfalten, um im Fond untergebracht werden zu können. Allerdings hat Lexus bei den Sitzverstell-Möglichkeiten gute Arbeit geleistet, so fällt zumindest die Bedienung leicht. Gut gelöst: Die hinterste Bank lässt sich per Knopfdruck aufstellen bzw. einklappen.

Dass bei voller Besetzung nicht mehr allzu viel Laderaum übrig bleibt (176 Liter) versteht sich von selbst. Im Normalzustand (sprich: in fünfsitziger Konfiguration) sieht das schon besser aus, 474 bis 591 Liter Fassungsvermögen sind dann angesagt. Maximal lassen sich 1.656 Liter füllen. Was gar nicht geht und in dieser Klasse als Manko angesehen werden muss: Einen (Pferde- oder Boots-)Anhänger bzw. Wohnwagen an den Haken zu nehmen.

Lexus macht sich lang

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Immer mit Hybridantrieb

Der routiniert luxuriös und hochwertig gestaltete sowie üppig ausgestattete Lexus RX L kommt ausschließlich als Hybridfahrzeug daher. Ein 123 kW starker E-Motor versieht an der Vorder- und ein weiterer mit 50 kW an der Hinterachse seinen Dienst. Anders als beim Basis-RX (den es auch mit Vierzylinder-Benziner gibt) schafft unter der Motorhaube ein Sechszylinder. Der setzt 262 PS frei, generiert sein höchstes Drehmoment von 335 Newtonmetern allerdings erst bei 4.600/min. Die E-Unterstützung ist daher durchaus willkommen. Das Zusammenspiel funktioniert prima, es lassen sich letztlich 313 PS Systemleistung abrufen. Dies wiederum verhilft dem 2,2-Tonner (!) zu einem 0-100-km/h-Beschleunigungswert von 8,0 Sekunden. Tempomäßig wird der RX L freilich eingebremst: Mehr als 180 km/h sind nicht drin.

Der Fokus dieses Hybrid-Layouts liegt aber ohnehin beim Vortrieb (je nach Fahrsituation stellt sich variabler Allradantrieb ein) und beim Verbrauch. Der beträgt auf dem Papier nur 6,0 Liter Super je 100 km (136 g CO2, 6d-Temp-Einstufung), in der Praxis lässt sich das freilich so kaum realisieren. Man muss eher mit acht Litern rechnen - und auf schnellen Autobahnetappen mit mehr.

Lexus macht sich lang

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Kein Fall für die Steckdose

Der lange Lexus entpuppt sich ohnehin eher als Gleiter und komfortables Reisefahrzeug denn als agiler Kurvenräuber. Und das, obwohl Fahrmodi (Sport, Sport S) einstellbar sind, die zu mehr Punch verhelfen. Aber Normal oder Eco reichen im Alltagsbetrieb völlig aus. Nur wer es auf die Spitze treiben und z. B. in der Stadt eine kurze Strecke elektrisch dahinsurren möchte, schaltet den EV-Modus ein. Geladen werden die Batterien übrigens nicht an der Steckdose, sondern per Rekuperation bzw. motorgetriebenem Generator vom Fahrzeug selbst.

Angesichts der technischen und ausstattungsmäßigen Opulenz des Wagens lässt sich erahnen, dass beim Preis ebenfalls ein gewisses Niveau erreicht wird. 67.000 Euro kostet die (laut Hersteller wohl nur wenig nachgefragte) Basisversion. Das Gros der Käufer wird vielmehr zur Variante Executive Line (69.500 Euro) bzw. Luxury Line (79.800 Euro) greifen.

wpr

Lexus RX 450h L in Kürze:

Wann er kommt: Ab sofort lieferbar.

Wen er ins Visier nimmt: Vor allem die gehobenen SUV-Modelle von Mercedes, BMW und Audi.

Was ihn antreibt: Ein 3,5-l-V6 mit 262 PS, gekoppelt mit Hybridantrieb, Systemleistung 313 PS.

Was er kostet: Von 67.000 Euro an aufwärts.

Was noch folgt: Die RX-Baureihe ist mit diesem neuen Siebensitzer vorerst komplettiert.

 

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