Opel Combo Life: Familientaxi für Sieben

7.9.2018, 13:56 Uhr
Opel Combo Life: Familientaxi für Sieben

© Hersteller

Der Van als Familienauto ist weitgehend passé, es lebe der Hochdach-Kombi. Um die weiter steigende Nachfrage zu befriedigen, bietet Opel nun den Combo in fünfter Generation auf einer komfortableren Plattform an. Sie wurde vom Pkw abgeleitet und nicht, wie meist üblich, von kleinen Nutzfahrzeugen. Im Gegensatz zum 1986 erstmals vorgestellten Combo, der noch den Beinamen Kadett trug, offeriert der Neue nicht nur den Komfort, sondern auch das in diesem Segment gewohnt großzügige Platzangebot.

XL-Version mit sieben Sitzen

Die variabel und flexibel gestalteten Modelle mit 4,40 Metern und - dank gestrecktem Radstand - 4,75 Metern Außenlänge (XL-Version) sind so gut wie allen Transportaufgaben einer großen, bis zu siebenköpfigen Familie gewachsen. Ins Gepäckabteil passen 597 bis 2.126 Liter. Das Leergewicht liegt bei knapp 1.500 bis 1.600 Kilo, maximal sind 700 Kilo Zuladung erlaubt.

Ebenso auf hohem Niveau befinden sich die Fahrerassistenzsysteme, die bereits in der Basisausstattung "Selection" des Combo Life an Bord sind. Dazu zählen Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung einschließlich Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Berg-Anfahrhilfe, intelligenter Geschwindigkeitsregler und -begrenzer sowie Müdigkeits- und Verkehrsschildererkennung. Insgesamt 19 Assistenzsysteme sind verfügbar. Damit steht der Combo an der Spitze in seinem Segment. Nicht zuletzt gibt es auch einen neuartigen Flankenschutz, der mittels zwölf Sensoren beim Rangieren (aktiv bei weniger als zehn km/h) vor seitlichen Hindernissen warnt.

Opel Combo Life: Familientaxi für Sieben

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Familienautos sollen den Fahrer nicht zu halsbrecherischen Aktionen herausfordern, deshalb geht der Combo unaufgeregt zur Sache. Selbst in der stärksten Motorisierung, dem 130 PS-Diesel, wird der Opel nicht zum Fahrdynamiker. Immerhin bis 185 km/h läuft das Familientaxi in der Spitze und beschleunigt, wenn es sein muss, in 11,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Brav absolviert der Combo alle Übungen, egal ob Geradeausfahrt oder kurvige Strecken. Fahrwerksseitig liegt die Betonung auf Komfort, was allerdings selbst in schnellen Biegungen keine Abstriche an der Fahrsicherheit erfordert. Die Fahrgeräusche bleiben bis etwa 130 km/h niedrig und sind auch bei hohem Tempo nicht wirklich lästig. Zur Entspannung trägt nicht zuletzt die höhere Sitzposition (bei 1,84 Meter Außenhöhe) bei.

Verwandt mit Berlingo und Rifter

Der Combo, den Opel zusammen mit PSA (Peugeot Rifter,Citroen Berlingo) entwickelt hat, könnte freilich etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Materialwahl im Innenraum vertragen. So überwiegt zum Beispiel harter Kunststoff an der Armaturentafel und an den seitlichen Verkleidungen. Wer das Panoramadach mit Ambiente-Beleuchtung für 1.090 Euro ordert, darf sich jedoch an schönen Ausblicken erfreuen.

Zum Verkaufsstart tritt der rollende Familienfreund mit vier Motoren zur Auswahl an - drei 1,5-Liter-Diesel und ein 1,2-Liter-Turbobenziner. Die Selbstzünder leisten 56 kW/76 PS, 75 kW/102 PS und 96 kW/130 PS. Beim stärksten Diesel kann der Kunde optional und alternativ zum Sechsganggetriebe eine Achtstufenautomatik wählen. Der vorläufig einzige Benziner holt 81 kW/110 PS aus drei Zylindern. Die Eckdaten beim Verbrauch des Topdiesels: 5,6 bis 6,2 Liter auf 100 Kilometer (nach WLTP), entsprechend CO2-Ausstoß 146 bis 164 g/km. Die ab jetzt vorgeschriebene Abgasnorm Euro 6 d-Temp wird erfüllt.

Opel Combo Life: Familientaxi für Sieben

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Die Preisliste des Combo Life beginnt bei 19.995 Euro für die Version mit dem 1,2 Liter Turbo (81 kW/110 PS) und Sechsganggetriebe und endet bei 31.550 Euro für die Variante mit dem 1,5 Liter Diesel (96 kW/130 PS) in der Ausstattungsstufe "Innovation".

Aus dem Combo wird der Cargo

Ende September stellt Opel die Nutzfahrzeugvariante des Combo vor, den Cargo. Sein Laderaum schluckt ein Volumen von 3,9 bis 4,4 Kubikmetern. Laut den Rüsselsheimer Managern kann er als einziger in seinem Transporter-Segment auf der entsprechend gestalteten Ladefläche zwei Europaletten laden. Insgesamt darf dem Cargo eine Tonne aufgepackt werden. Um eine Überladung zu verhindern, hilft eine Anzeige am Heck des Fahrzeugs. Wie bei der Pkw-Variante Life sind bis zu 19 Fahrassistenzsysteme an Bord. Und: Weil die Geräuschdämmung dem Life entsprechen soll, dürften im Cargo ähnlich angenehme Verhältnisse herrschen wie im Life.

Ingo Reuss

Opel Combo Life in Kürze:

Wann er kommt: Am 29. September 2018

Wen er ins Visier nimmt: VW Caddy, Citroen Berlingo, Peugeot Rifter

Was ihn antreibt: 1,5-l-Benziner mit 110 PS, 1,5-l-Diesel mit 76, 102 und 130 PS

Was er kostet: Ab 19.995 Euro

Was noch folgt: Nutzfahrzeug-Variante „Cargo“ am 15. November

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