Opel lässt den Crossland los

22.5.2017, 14:40 Uhr
Opel lässt den Crossland los

© Hersteller

Der Meriva ist tot, es lebe der Crossland X. Ganz so ist es nicht, obwohl Opel die Produktion des Meriva eingestellt hat. Jedenfalls wollen die Rüsselsheimer künftig weniger auf Vans (wie den Meriva) setzen. Stattdessen fokussieren sie sich neben dem stark gefragten SUV Mokka stärker auf die Crossover, denn die bieten von mehreren Fahrzeuggattungen etwas. Der neue Crossland X ist vom Konzept her so einer. Und da hört sich der alte Namen Meriva offenbar zu hausbacken an. Opel hat den Neuen in Kooperation mit dem französischen PSA-Konzern (Peugeot/Citroen) entwickelt, lange bevor der Verkauf durch GM und der Kauf durch PSA im Raum stand. Pendants zum Crossland X sind der neue Peugeot 2008 und der Nachfolger des Citroen C3 Picasso.

Auf kompakten 4,21 Metern Außenlänge, immerhin 16 Zentimeter weniger als der Astra, gibt sich der Crossland X geräumig für Großeinkäufe oder für die Urlaubsfahrt. Ins Gepäckabteil passen 410 Liter, maximal 1255 Liter. Ein echtes Familienauto also, in dem sich die Insassen wohl und sicher fühlen - allein schon durch die erhöhte Sitzposition und die gute Rundumsicht. Auf Wunsch gibt es ein großes Panorama-Glasdach. Erhöhte Flexibilität gewährt die verschiebbare Rücksitzbank, die allerdings an ein Ausstattungspaket (325 Euro) gebunden ist.

Knackiger und robuster SUV-Look

Opel lässt den Crossland los

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Zum Anspruch des Crossovers passt das knackige und zugleich robuste Design. Der SUV-Look ist freilich beabsichtigt. Nicht zuletzt soll der Crossland X durch die Zweifarblackierung ein bisschen stylisch wirken. Typisch Opel: Der Blitz im Kühlergrill und das charakteristische Doppelschwingen-Tagfahrlicht. Zusammen mit silberfarbenen Einsätzen an der Front und an den Verkleidungen steht das Auto breit auf der Straße.

Up-to-date sind die Motoren. Bei den Benzinern kann der Kunde zwischen drei Dreizylindern wählen. Der 1,2-Liter-Basisbenziner ohne Turboaufladung leistet 81 PS. Der Verbrauch wird im genormten EU-Mix mit 5,2 l/100 km angegeben (116 g/km CO2). Spritziger geben sich freilich die beiden 1,2-Liter-Turbos. Schon mit der 110 PS-Version kann man im Verkehr gut mithalten und muss das hier serienmäßige Fünfganggetriebe (alternativ: Sechsgangautomatik) selbst an Steigungen nicht häufig bemühen. Die stärkere Version leistet 130 PS, wird ausschließlich über Sechsgangschalter bewegt und verbraucht genormt 5,4 l/100 km.

Mehr Durchzug und sparsamere Verbräuche verspricht vor allem der stärkere der beiden 1,6-Liter-Diesel. Er wuchtet 120 PS und 300 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle, die Einstiegsversion begnügt sich mit 99 PS. Der Spritkonsum der beiden Diesel wird mit 3,6 (bei Option rollwiderstandsarmer Reifen) bis 4,0 l/100 km im Norm-Mix angegeben. Ab Sommer wird zudem eine LPG-Antriebsvariante angeboten.

Große Auswahl an Assistenzsystemen

Bei den Assistenzsystemen ist die Auswahl groß. Serienmäßig hat der Crossland die Frontkamera mit den Funktionen für Spurassistent und Verkehrsschild-erkennung an Bord. Optional gibt es Voll-LED-Scheinwerfer, unter anderem mit Fernlichtassistent (860 Euro), das Head-up-Display (300 Euro) und ab Sommer den Frontkollisionswarner mit automatischer Notbremse sowie den Müdigkeitsalarm aufgrund des Fahrstils (der Timer in der ersten Stufe ist Standard). Auf Wunsch liefert Opel vieles mehr, darunter den Toter-Winkel-Warner und die Rückfahrkamera sowie den automatischen Einparkassistenten. Die immer wieder gelobten AGR-Ergonomiesitze kosten jeweils 495 Euro.

Opel lässt den Crossland los

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Für den ab Ende Juni lieferbaren Crossland X verlangt Opel als Einstiegspreis 16.850 Euro (Basisbenziner, "Selection"), der aber erst ab Herbst bestellbar ist. Der 1.2 Turbo kann mit der umfassender ausgestatteten Stufe "Edition" ab 20.650 Euro geliefert werden; mit der nicht ganz überzeugenden Sechsstufenautomaik ab 21.100 Euro. Dieselfreaks erhalten das 99 PS-Basismodell ab 19.300 Euro. Den starken 130 PS-Diesel (mit Sechsgangschalter wie beim gleich starken Turbobenziner) gibt es ab 22.800 Euro.

Ist im Crossland genug Opel drin?

Ist im Crossland X noch genug Opel drin? Nun ja, an den sichtbaren Teilen schon. Andere wesentliche Elemente sind baugleich mit dem Peugeot 2008. Verständlich, denn wofür macht man eine Kooperation - sie soll Kosten sparen. Da wäre noch die Vernetzung. Hier pochen die Rüsselsheimer auf ihre digitalen Fähigkeiten: Opel OnStar und Apple CarPlay sowie Android Auto-kompatible Technik.

Ingo Reuss

Opel Crossland X in Kürze:

Wann er kommt: Der Crossland X ist bereits bestellbar

Wen er ins Visier nimmt: Renault Capture, Fiat 500 X, Mazda CX-3, Ford EcoSport & Co.

Was ihn antreibt: Dreizylinder-Benziner mit 81,110 und 130 PS, Vierzylinder-Diesel mit 99 und 120 PS

Was er kostet: Ab 16.850 Euro

Was noch folgt: Der Basis-Benziner mit 81 PS kommt erst im Herbst

Was gut gefällt: Erhöhte Sitzposition, gute Rundumsicht, spritzige Turbo-Benziner, große Auswahl an Assistenzsystemen

Was weniger gefällt: Basismodell nicht zum Marktstart verfügbar, nicht überzeugende 6-G-Automatik

 

 

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