Peugeot Rifter: Van und SUV und gar nicht teuer

14.7.2018, 12:45 Uhr
Peugeot Rifter: Van und SUV und gar nicht teuer

© Hersteller

Aus dem Duo ist ein Trio geworden: Die Hochdach-Kombis Citroen Berlingo und Peugeot Partner sind schon früher verschwistert gewesen. Jetzt gesellt sich auf Basis der PSA-Plattform EMP2 noch der Opel Combo hinzu. Drillinge also. Und weil sich in einer Familie jeder seine spezielle Rolle suchen muss, positioniert sich der Berlingo als extrovertierter Typ, der Combo fährt in die Lifestyle-Ecke, und der Peugeot gibt den schicken Rustikus. Außerdem nimmt er einen anderen Namen an, künftig heißt die Pkw-Variante des Hochdach-Kombis "Rifter".

Ein "Outdoor-Van" soll er sein. Klingt etwas befremdlich, Marketing-Sprech halt. Letztlich aber ist was dran an dieser Klassifizierung. Denn tatsächlich vereint der Rifter die Vorzüge eines Vans mit denen der im Augenblick ja so gefragten SUVs.

Kurz- und Langversion

Fangen wir mit den Van-Eigenschaften an. Wie Berlingo und Combo gibt es den Rifter in zwei Längen, als 4,40 Meter langen L1 und den auf 4,75 gestreckten L2, Aufpreis 1.200 Euro. Beide Versionen fahren auf Wunsch als Siebensitzer vor (750 Euro) und organisieren den Zustieg über zwei Schiebetüren. In zweiter Reihe finden sich optional drei Einzelsitze, alle gleich groß, umklappbar (gegen Aufpreis auch vom Kofferraum aus) und mit Isofix ausgestattet. Die beiden Zusatzsitze in Reihe drei lassen sich einzeln herausnehmen. Weil auch der Beifahrersitz umklappbar ist, tun sich bis zu 2,72 Meter (Langversion 3,05 m) Ladelänge auf. In den Kofferraum passen 775 bis 3.500 Liter (4.000 Liter). Praktischerweise kann die Heckscheibe separat geöffnet werden, das macht Sinn in engen Parklücken, denn die Heckklappe selbst erweist sich als groß dimensioniert.

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Ablagen ohne Ende

Im Innenraum gibt es so viele Ablagen, dass man Sonnenbrille, Brotbox oder den Kuschelhasen locker verlegen kann. Das Wiederfinden mag dann durchaus Zeit in Anspruch nehmen, denn die Staufächer mit ihrem Gesamtvolumen von 186 Litern sind im gesamten Fahrzeug verteilt, in der Mittelkonsole, im Dachhimmel, in den Türen oder im Kofferraum. Weil der Beifahrer-Airbag im Dachhimmel untergebracht wurde, bleibt Platz für ein großes, gekühltes Handschuhfach. Selbst das schicke, verglaste, von einer LED-Leiste umrahmte und mittels eines elektrischen Rollos verdunkelbare "Zenith"-Dach (je nach Ausstattungsvariante 900 bzw. 1.000 Euro) bietet noch 14 Liter Stauraum auf.

Allradantrieb von Dangel

So viel zum Van-Charakter des Rifter. Warum aber Outdoor? Dies lässt sich einerseits mit der robusten Optik begründen, der kurzen, steilen "Schnauze" also, den seitlichen Beplankungen und dem Unterfahrschutz. Andererseits gibt es technische Unterstützung für raues Geläuf, eine Bergabfahrhilfe beispielsweise (im Grip Control Paket, 320 Euro), aber auch eine Traktionskontrolle, die über die Antriebsschlupfregelung wirkt. Darüber hinaus wird der Rifter etwas später mit Allradantrieb von Dangel zu bestellen sein.

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Und noch ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den baugleichen Brüdern weist der Rifter auf: Das i-Cockpit ist eine Peugeot-Spezialität, typischerweise mit ultrakleinem, unten abgeflachten Lenkrad, dem dahinter installierten Instrumentarium und rechts daneben einem 8-Zoll-Touchscreen. Apple CarPlay & Co. binden das Smartphone ein, für das außerdem eine induktive Lademöglichkeit zur Verfügung steht.

An Assistenzsystemen verzeichnet die Preisliste alles, was auch dem kompakten 308 vergönnt ist, automatisches Notbremssystem also (Serie schon im Basismodell), Spurhalteassistent oder ein Anhänger-ESP.

Euro 6d-Temp ist Standard

Was die Motorisierung betrifft, so kann der Kunde zwischen einem Benziner und zwei Dieseln wählen. Alle erfüllen sie die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Im Überblick:

-1,2 l PureTech 110: Dreizylinder-Benziner, 1,2 l Hubraum, 81 kW/110 PS, max. Drehmoment 205 Nm bei 1.750/min, Spitze 169 km/h, Norm-Mix 5,5 l/100 km.

-1,5 l BlueHDI 100 (nur für die Kurzversion): Vierzylinder-Diesel, 1,5 l Hubraum, 75 kW/102 PS, max. Drehmoment 300 Nm bei 1.750/min, Spitze 172 km/h, Norm-Mix 4,1 l/100 km.

-1,5 l BlueHDI 130: Vierzylinder-Diesel, 96 kW/130 PS, max. Drehmoment 300 Nm bei 1.750/min, Spitze 184 km/h, Norm-Mix 4,3 l/100 km.

Der Benziner kooperiert mit einem manuellen Sechsganggetriebe, der "kleine" Diesel mit einem Fünfgangschalter. Für den großen Diesel ist alternativ zum Sechsganggetriebe die Achtgang-Wandlerautomatik EAT8 erhältlich.

Als Einstiegsmodell schickt Peugeot den kurzen Rifter PureTech 110 in Access-Ausstattung ins Rennen. Für 20.740 Euro erhält der Kunde alllerdings noch nicht allzu viel, das erwähnte Notbremssystem etwa, eine Audioanlage und elektrische Fensterheber.

Peugeot Rifter: Van und SUV und gar nicht teuer

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Das mittlere Active-Level kommt auf mindestens 22.040 Euro und umfasst dann schon einmal Klimaanlage und eine Schiebetür links. Die Langversion L2 sowie die beiden Diesel sind überhaupt erst ab Active bestellbar. Top of the Line rangiert der Rifter Allure (ab 23.990 Euro), unter anderem mit Klimaautomatik, drei Einzelsitzen in Reihe zwei und höherwertigerer Audioanlage. Etliche Fahrassistenten und auch das schicke Außendesignpaket lassen sich nur in Verbindung mit dem Allure-Level ordern.

4x4-Version mit Zeltdach

Das ist's für den Rifter aber möglicherweise noch nicht gewesen. Auf dem Genfer Automobilsalon war bereits das zu besichtigen, was noch kommen könnte - ein allradgetriebenes und einem Extra-Plus an Bodenfreiheit versehenes Abenteurer-Modell mit Overland-Zeltdach und E-Mountainbike am Heck.

Ulla Ellmer

Peugeot Rifter in Kürze:

Wann er kommt: Bereits bestellbar, beim Händler ab 15. September 2018

Wen er ins Visier nimmt: VW Caddy, Citroen Berlingo, Opel Combo

Was ihn antreibt: Dreizylinder-Benziner mit 110 PS, Vierzylinder-Diesel mit 100 und 130 PS

Was er kostet: Ab 20.740 Euro

Was noch folgt: Eventuell eine rustikale 4x4-Outdoor-Version mit Dachzelt

 

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