Radfahren im Winter: Aber sicher!
12.2.2019, 15:24 UhrGesund ist die Bewegung an frischer Luft allemal. Prinzipiell - denn bei falscher Bekleidung besteht Erkältungsgefahr, und auf nassem Laub, Schnee oder gar Eis erhöht sich das Unfallrisiko.
Es gilt also, auf die Ausrüstung zu achten. Wichtig ist zunächst eine angemessene Bereifung. Auf gut ausgebauten, eisfreien Straßen reichen Allwetterreifen mit vielen Rillen zwar aus. Wer hingegen auch eisige Strecken befährt, sollte Winterreifen oder gar Spikes aufziehen, vor allem aufs Vorderrad. Sinnvoll ist es, im Winter den Reifendruck zu mindern, weil die Pneus dann besser greifen und mehr Haftung bieten.
Auf Eis nicht bremsen
Aber auch die Fahrweise heißt es anzupassen. Dass man das Tempo reduziert und vorausschauend fährt, ist bei problematischen Wege- und Wetterverhältnissen ohnehin klar. Schon auf nassem Laub kann ein scharfer Bremsvorgang zu einem Sturz führen. "Wenn es plötzlich eisig wird, nicht lenken oder bremsen und das Rad geradeaus rollen lassen", rät Stefanie Thon, Unfallexpertin bei der Ideal-Versicherung. Naht eine eis- oder schneeglatte Kurve, bremst man besser schon frühzeitig ab und durchfährt die Kehre mit gelöster Bremse.
Helfen kann es auch, im Winter den Sattel etwas tiefer zu stellen, so dass man notfalls schnell und sicher mit beiden Füßen auf den Boden kommt.
Besser gut beleuchtet
Auch der Beleuchtung sollte jetzt ein besonderes Augenmerk gelten. "Viele Radfahrer unterschätzen, wie schlecht sie selbst gesehen werden", sagt Stefanie Thon. Gute Dienste leisten fest installierte Lichtsysteme mit Nabendynamo. Auch batteriebetriebene Stecksysteme sind eine gute Wahl, der Radler darf sie nur nicht zu Hause liegen lassen.
Idealerweise bildet das Frontlicht einen Lichtkegel, der andere Verkehrsteilnehmer nicht blendet und den Weg bis weit voraus ausleuchtet, dabei aber auch den Bereich unmittelbar vor dem Fahrrad ausreichend erhellt. Zudem müssen solche Lichtsysteme stabil angebracht sein und dürfen sich während der Fahrt nicht verstellen. Zusätzlich anzuraten sind Reflektorstreifen oder weitere rote Leuchten an Helm, Rucksack oder Kleidungsstücken.
Schuhe: Eine Nummer größer wählen
Apropos Kleidung: Hier empfehlen sich winddichte Materialien (wie beispielsweise eine atmungsaktive Regenhose zum Drüberziehen) und das Zwiebelprinzip, nach dem der ins Schwitzen geratene Radler die verschiedenen Kleidungsschichten peu á peu ablegen und wieder anziehen kann. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) empfiehlt, Schuhe eine Nummer größer als sonst zu wählen, weil die Luft zwischen Fuß und Schuh isolierend wirkt. Aus diesem Grund ist es auch nicht unbedingt sinnvoll, zwei Paar Socken übereinander zu tragen. Spezialschuhe für Klickpedale machen bei Kälte schnell kalte Füße, weil die Metall-Sohle als Kältebrücke wirkt. Besser sind oft ganz normale Winterschuhe oder Neopren-Überzieher.
Neben den Füßen kühlen die Hände schnell aus, deshalb braucht es gefütterte und winddichte Handschuhe. Als Zwischenlösung aus Fäustlingen und Fingerhandschuhen gibt es im Fachhandel Drei-Finger-Handschuhe, die gut wärmen, aber auch eine gewisse Beweglichkeit ermöglichen.
ule
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen