Seat fährt mit dem Arona voraus

27.6.2017, 11:50 Uhr
Seat fährt mit dem Arona voraus

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Öffentlich gezeigt wird der kleine Pseudo-Kraxler (Allradantrieb gibt es nicht) bei der IAA, in den Verkauf geht er ab November. Im kommenden Jahr folgen dann die auf der gleichen Plattform entstandenen Derivate von Volkswagen (T-Cross) und Skoda (Arbeitstitel "Polar"). Denkbar ist sogar, dass auch ein künftiger Audi Q1 diesen vom Polo stammenden Unterbau nutzt.

Der neue Arona misst in der Länge zwar nur 4,14 Meter, von der Seite her betrachtet wirkt er allerdings etwas größer, was geschickten Designmaßnahmen zu verdanken ist. Seat bietet bei diesem neuen Fahrzeug übrigens Bicolor-Effekte an. Will heißen: Karosserie- und Dachfarbe können unterschiedlich sein. Letztlich sollen, so man sich auch für eine andere Farbgebung der Schweller entscheidet, gar 68 Farbkombinationen möglich sein.

Dem Arona folgen weitere SUVs aus dem VW-Konzern, VW T-Cross, ein Skoda und eventuell ein Audi Q1.

Dem Arona folgen weitere SUVs aus dem VW-Konzern, VW T-Cross, ein Skoda und eventuell ein Audi Q1. © Hersteller

Klassenbester beim Kofferraum

Bei einer ersten Sitzprobe überrascht der Fünftürer mit seinem guten Platzangebot. Das betrifft vor allem die Kopffreiheit, der man durchaus Limousinenqualität attestieren darf. Auch der Kofferraum fällt, wie Entwicklungschef Dr. Matthias Rabe betont, "üppig" aus, der Arona soll mit seinen 400 Litern sogar Klassenbester sein. Vorder- und Fondsitze sind im Vergleich zum Ibiza deutlich höher gelegt. Ermöglichst hat das die stattliche Bauhöhe von 1,54 m, nur sieben Zentimeter weniger als beim Ateca. Abstriche müssen die Insassen bei der Breite machen, drei Personen auf der Rückbank, das sollte nur in Notfällen möglich sein.

Betont schlicht, aber dennoch ansehnlich und hochwertig präsentiert sich der Instrumententräger. Alles, was man neuerdings so braucht (Smartphone-Anbindung, induktives Laden) befindet sich an Bord. Vor allem bei den Assistenzsystemen geizt der Arona - übrigens nach einer Stadt auf den Kanarischen Inseln benannt - nicht: Front-Assist-Einrichtung mit Citynotbremsfunktion und Fußgängererkennung, ACC Distanzregelung, Auspark-Assistent, Totwinkelwarner und Parklenkassistent sind da unter anderem zu nennen.

Start unter 16.000 Euro

Weitere Ausstattungsdetails zu den diversen Varianten gibt es bislang nicht, ebenso wenig hat Seat Preise genannt, doch darf man beim Basismodell von etwas weniger als 16.000 Euro ausgehen.

Motorseitig bedient sich der Arona beim Ibiza. Zwei Benziner mit drei Zylindern und 95 bzw. 115 PS Leistung sind im Angebot, wobei letzter auch mit DSG-Automatik gekoppelt werden kann. Bei den Dieseln stehen ein 95- und ein 115-PS-Aggregat zur Wahl. Als Topmotorisierung gilt vorläufig ein 150 PS starker Benziner. Interessant: Auch eine Gas-Version (CNG) wird es geben. Sie leistet 90 PS.

Seat fährt mit dem Arona voraus

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Seat-Chef Luca de Meo verspricht, dass sich der neue Arona sehr agil fahren lassen wird. Um dies nachprüfen zu können, wird man aber noch bis Herbst warten müssen. Überzogen dürfte die Aussage dennoch nicht sein, denn auch der neue Ateca und der neue Ibiza punkten auf diesem Gebiet. Solch dynamische Eigenschaften entsprechen der konzerninternen Aufstellung, wonach sich Seat jünger und sportlicher gibt.

Großes Seat-SUV als Flaggschiff

Der neue Seat-Crossover kommt gerade zur rechten Zeit, denn dieses Fahrzeugsegment explodiert geradezu. Luca de Meo rechnet bis 2020 mit einer Steigerungsrate von 700 Prozent, die Mini-SUVs könnten irgendwann sogar auf Rang vier der meistverkauften Autoklassen aufrücken. Und da will man dann eben dabei sein. Und nicht nur da: Im nächsten Jahr wird Seat ein weiteres SUV präsentieren, "unser Flaggschiff", wie de Meo sagt. Ein großes Modell mithin, das es intern mit dem langen Tiguan und dem Skoda Kodiaq aufnehmen kann - und mit den Konkurrenzmodellen anderer Marken sowieso.

wpr

Seat Arona in Kürze:

Wann er kommt: November 2017

Wen er ins Visier nimmt: Opel Crossland, Renault Captur, Peugeot 2008, Fiat 500 X und die neuen Modelle von Kia (Stonic) und Hyundai (Kona)

Was ihn antreibt: Benziner von 90 bis 150 PS, Diesel mit 95 und 115 PS

Was er kostet: Das Basismodell dürfte ab knapp unter 16.000 Euro angeboten werden

Was noch folgt: Eine Cupra-Version mit 200 PS ist denkbar, dazu eventuell ab 2019 ein Plug-in-Hybrid

 

 

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