Sommerreifen im Test

24.2.2018, 20:20 Uhr
Sommerreifen im Test

© ADAC

Noch hält der Winter das Land fest in seinen eisigen Krallen. Der Frühling ist aber absehbar. Und damit auch jener Zeitpunkt, in dem die Autofahrer von Winter- auf Sommerreifen umsteigen.

Müssen neue "Schlappen" für die warme Jahreszeit her, gibt der aktuelle Sommerreifentest des ADAC eine nützliche Orientierungshilfe. Zumal er eine gute Nachricht für Sparfüchse bereithält: Preisgünstige Zweitmarken erzielen Ergebnisse, die denen der teureren Konzernmütter nicht nachstehen. Dies ist ein Trend, den der Autoclub schon bei seinem letzten Winterreifentest festgestellt hat.

Die meisten Reifenhersteller leisten sich inzwischen eine Zweitmarke. Bei Bridgestone heißt sie Firestone, bei Continental Semperit, bei Sumitomo Falken und bei Michelin Kleber. Die Reifen, die von den Töchtern angeboten werden, haben meist nicht die allerneueste Top-Technik – die bleibt den Pneus der Hauptmarke vorbehalten -, sondern diejenige aus dem Vorjahr. Das ist freilich ganz und gar nichts Schlechtes und hat mit billiger Ramschware, wie sie beispielsweise aus China kommt, überhaupt nichts zu tun.

Sommerreifen für Kompakte: In der "Golf"-Klasse dominierte der teuerste Pneu.

Sommerreifen für Kompakte: In der "Golf"-Klasse dominierte der teuerste Pneu. © ADAC

Kein "mangelhaft"

Wie gut die Zweitmarken sind, belegen die Testergebnisse des ADAC. In der Kompaktklassen-Dimension 205/55 R 16 (beispielsweise für den VW Golf) erzielte der preisgünstige Firestone Roadhawk (71 Euro) die gleiche Gesamtnote von 2,3 wie der teurere Turanzo (85 Euro) der Hauptmarke Bridgestone. Die Continental-Zweitmarke Semperit schaffte mit dem Speed-Life (73 Euro) ein Ergebnis von 2,4, das nur ein Zehntel schlechter ausfiel als das des Conti PremiumContact (89 Euro). Testsieger wurde trotzdem der teuerste Reifen: An der Spitze platzierte sich der Michelin Primacy 3 zu 97 Euro (Note 2,1). Die rote Laterne tragen Infinity Ecosis und Vredestein Sportrac 5 mit jeweils 4,0. Ein "mangelhaft" musste kein Testkandidat hinnehmen.

In der Kleinwagen-Größe 175/65 R 14 (z. B. Ford Fiesta) trug ein Budget-Reifen sogar den Gesamtsieg davon – der Falken Sincera SN832 Ecorun (51 Euro) übernahm mit Note 2,3 die Führung im Klassement. Nur ein Zehntel schlechter schnitt das Produkt einer weiteren Zweitmarke ab, der Semperit Comfort-Life 2 (52 Euro) erzielte ein 2,4. Auch bei den Kleinen gab es kein "mangelhaft". Schlusslicht wurde hier der Sava Perfecta (48 Euro) mit Note 3,7.

Sommerreifen im Test

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Auch auf den Verschleiß achten

Der ADAC empfiehlt Reifenkäufern noch weitere Spartaktiken. Dazu gehört einerseits der Preisvergleich bei verschiedenen Händlern, andererseits aber auch der Blick auf Einzelkategorien des Tests (siehe Grafiken). Für einen Vielfahrer kann es sich beispielsweise lohnen, mehr Geld auszugeben, wenn er dafür einen Reifen mit niedrigerem Verschleiß erhält. Auch hier gibt es große Unterschiede: Beim Verschleißtest fuhr der Testsieger Michelin Primacy 3 mit über 45.000 Kilometern beinahe 20.000 Kilometer weiter als der Infinity Ecosis.

epr

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