Der Asphalt machte in der Hitze nicht mehr mit

29.6.2012, 19:39 Uhr
Der Asphalt machte in der Hitze nicht mehr mit

© Sportfoto Zink

Kurz vor dem Schöller-S löste sich der Bodenbelag auf, sodass erhebliche Sicherheitsbedenken bestanden. Rennleiter Thomas Dill sagte daraufhin nach einer Streckenbesichtigung und Absprache mit den Rennkommissaren alle weiteren Programmpunkte des Freitags ab.


Tatsächlich hatte die Temperatur auf dem Streckenbelag 52 Grad erreicht. Für die Teerdecke, die erst vor ein paar Wochen aufgetragen wurde, offenbar zu viel. Der Volkswagen Scirocco-R-Cup konnte gerade noch seine Trainingsrunden absolvieren, aber dann war Schluss. Die Folge: In der letzten Nach mussten auf dem Kurs eiligst Bodenarbeiten durchgeführt werden. Entweder den Teer erneuern oder abfräsen und eine Betondecke auf die Straße auftragen.

Im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM), das traditionell seinen Saisonhöhepunkt in Nürnberg austrägt, konnte zumindest die beiden terminierten Traingsläufe durchführen. Dabei zeigte sich, dass Audi seine mittlerweile zehnjährige Wartezeit auf einen Sieg in Nürnberg beenden möchte. Der Schwede Mattias Ekström fuhr im ersten Durchgang Bestzeit und blieb auch als einziger DTM-Pilot gestern unter der magische Marke von 50 Sekunden.


Allerdings zeigte Mercedes, das zuletzt neun Siege in Folge auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs um die Steintribüne eingefahren hat, dass man auch heuer wieder da ist. Ralf Schumacher, Bruder des Rekord-Weltmeisters Michael, lag in seinem C-Klasse-Coupé nur knapp hinter Ekström. In der zweiten Session fuhr der Kerpener sogar Bestzeit vor Ekström. Es ist also nicht auszuschließen, dass Schumacher seinen Überraschungscoup vom letzten Jahr wiederholt, und sich die Pole Position sichert.



Dass DTM-Rückkehrer BMW nicht nur Staffage in dem erlesenen Feld ist, bewies am Freitag der Kanadier Bruno Spengler, im letzten Jahr noch am Mercedes-Steuer. Der Neuzugang fuhr dreimal auf Position drei und meldete damit seine Anwartschaft auf Wiederholung seines letztjährigen Sieges an.

Nicht so erfolgreich, aber dafür umso spektakulärer endete das Training für Audi-Pilot Edoardo Mortara. Der Italiener machte unangenehme Bekanntschaft mit der Betonmauer und musste bis zum Ende vom Rand der Strecke aus zuschauen. Auch Mercedes-Lady Susie Wolff musste am Ende zusehen, wie ihre C-Klasse in die Boxengasse zurückgeschoben wurde.

Der amtierende DTM-Champion Martin Tomczyk aus Rosenheim, in dieser Saison von Audi zum BMW gewechselt konnte mit den Platzierungen neun und 14 nicht zufrieden sein. Schnellster DTM-Fahrer war gestern der Brite Gary Paffett, der mit 249 Stundenkilometern gemessen wurde.

Im Porsche Carrera Cup konnte bis zum Abbruch wenigstens ein Trainingslauf absolviert werden. Der Brite Sean Edwards hatte da die Nase vorn. Lokalmatador Elia Erhart, der letztes Jahr auf seiner Heimstrecke im Seat Leon Supercopa seinen ersten Sieg bejubeln durfte, kam auf Rang 13.

Der junge Röttenbacher sah allerdings noch erhebliches Verbesserungspotential. „Bremsen und Hinterachse waren bei diesen Temperaturen brutal belastet“, meinte Erhart, der aber wegen des Abbruchs keinen zweiten Durchgang mehr absolvieren konnte. Im VW Scirocco-R-Cup fuhr der Niederländer Kevin Abbring Bestzeit. Dahinter landeten mit Pedro Lamy (Portugal) und Christian Danner (München) zwei ehemalige Formel-1-Piloten. Die Alten können’s also noch.

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