"Sing it loud": Totale Hingabe an den Gesang

18.5.2017, 08:00 Uhr

© JIP Filmproduktion

Jedes Jahr nehmen über 1500 Chöre am großen Wettbewerb im nordosttansanischen Arusha teil. Bei der über 60 Jahre alten Ausscheidung der lutherischen Kirche treten sie mit jeweils zwei Liedern gegeneinander an. Ein Song darf selbst geschrieben sein, einen Choral gibt die Kirche vor. In diesem Jahr ist es Luthers "Verleih’ uns Frieden gnädiglich". Der Film erzählt sehr authentisch und solidarisch vom Leben, Glauben und musikalischen Schaffen von sechs Menschen, die in drei verschiedenen Chören singen.

Die Kleinbauern Martha und Simon aus der Nähe des Dorfes Monduli singen im Neema Chor. Martha war eine einfache Sängerin, nun komponiert sie Lieder in der Tradition der WaGogo für ihren Chor. Der hofft, mit Marthas Komposition zu überzeugen. Das Ehepaar Maria und Evarest betreibt eine Autowerkstatt in Arusha. Sie haben vor 20 Jahren mit Freunden den A-Capella-Cantate-Chor aus der Taufe gehoben. Als 15-jähriger hat Kelvin mit Freunden den Kanaani Jugendchor gegründet. Nuru suchte wie viele tansanische Jugendliche sein Glück in der großen Stadt. Durch den Jugendchor hat er Freunde und Arbeit gefunden. Mittlerweile ist er Solosänger des Chores.

Alle sind Autodidakten, aber Singen und Tanzen sind ihre wichtigsten Lebensimpulse, für die sie in ihrer Armut einige Opfer bringen. Die professionellen Chorleiter müssen bezahlt werden, wenn es nicht anders geht mit Gemüse und Getreide. Sensibel begleitet die Kamera das große Engagement (D/90 Min.).

Regisseurin Julia Peters und der Kanaani Jugendchor sind bei den Sonderaufführungen am 20. Mai im Erlanger E-Werk (19.30 Uhr) und am 21. Mai im Nürnberger Cinecittà (20 Uhr) zu erleben. Am 18. Mai geben sie ein Konzert in der Uffenheimer Stadtkirche.

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