Schleuse: Alles handgemacht

20.7.2012, 22:00 Uhr
Schleuse: Alles handgemacht

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Schon eine halbe Ewigkeit machen Jan und Felix zusammen Musik. Ganz am Anfang war es krudes Keyboard-Zeug, zuletzt alternativer ProgMetal im Fahrwasser von Tool und The Mars Volta. „Look! Don’t Touch The Spider“ hieß ihre Band, die dabei war, sich einen Namen in der Region zu erspielen – bis Cellist Lukas Drobny vor zweieinhalb Jahren dazustieß. Schleuse war geboren.

„Mit Schleuse bekamen wir mehr Konzerte“, erinnert sich Sänger und Gitarrist Jan Winkler an die Anfänge. „Mit Look! Don’t Touch sind wir ja nie über ein bisschen Absemmeln in Jugendzentren hinausgekommen...“

Musikalisch geht es bei Schleuse in die Folk-Ecke. Spricht man die Musiker auf ihre Vorbilder und Einflüsse an, so öffnet man förmlich Tür und Tor: Wovenhand und 16 Horsepower, Nick Cave, die Harfenistin Joanna Newsom, das kanadische Rock-Kollektiv Godspeed You! Black Emperor, LoFi-Songwriter Bill Callahan von Smog oder die obskuren The Lofty Pillars, laut Schleuse „alte Männer mit wenig Facebook-Freunden“. Die Buben sind vom Fach und herrlich nerdig unterwegs, nicht nur bei Pop- und Rockmusik aus allen Jahrzehnten.


Folkrock im Kammer-Format
 

Kein Wunder, dass sich Schleuse auf ihrem ersten und bislang einzigen Minialbum „Bestir“ bemerkenswert stilsicher präsentieren. Der tiefgründige, betont sparsam instrumentierte Folkrock im Kammer-Format bietet die richtige Dosis Melancholie und Dramatik, ohne in Pathos zu verfallen. Auch das progressive Element der Vorgänger-Band ist noch herauszuhören, spätestens wenn Schleuse zwischenrein wie eine Indie-Version von Jethro Tull klingen, mit einem weinenden Cello anstelle der Querflöte.

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Der erste vollständige Tonträger wird Ende August angepackt. Dann geht es ins Studio, genauer gesagt in ein altes Theater in Heppstädt bei Erlangen. Während der Spielpause rücken Schleuse mit ihrem Equipment an und verwandeln den Bühnenraum in ein Studio auf Zeit. Was dabei rauskommt? „Keine Ahnung!“ Sicher ist nur, dass die Musiker wieder alles selbst machen möchten: Aufnehmen, abmischen und vielleicht auch das Cover von Hand stempeln und siebbedrucken wie bei der schicken Karton-Box, in der die erste Mini-CD steckte.

 

Über ganz Süddeutschland verteilt

Was nicht mehr stimmt, ist die Sache mit der Fränkischen Schweiz. In der allerersten Presseinfo stand noch, die Musiker seien von da – „weil drei von fünf Musikern ursprünglich aus Eckental kommen“, erklärt Bassist Felix Buchner.

Heute leben die Schleuse-Musiker über ganz Süddeutschland verteilt. Zwei- bis dreimal im Monat finden sie in ihrem Nürnberger Übungsraum zusammen („natürlich ist das viel zu wenig!“) – und zu den Auftritten, die immer mehr werden. „Wir haben keinen Masterplan, haben uns keine Ziele gesteckt so nach dem Motto ,In fünf Jahren sind wir bei Rock im Park!‘“, sagt Felix.

„Das Schöne an dieser Band ist, dass sie kontinuierlich gewachsen und größer geworden ist. Trotz Beruf und Studium, Familie und Umzügen in andere Städte ist es immer spannend geblieben. Deshalb fände ich es schön, wenn es uns in zehn Jahren noch immer gibt und wir dann etwas völlig anderes machen.“


Schleuse treten am Samstag, 28. Juli, um 20.15 Uhr beim Bardentreffen auf der MuZ-Bühne am Lorenzer Platz auf.
 

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