Frühere JU-Vorsitzende in Plauderlaune

VEITSBRONN - Die Junge Union (JU) Fürth-Land hat ihren 50. Geburtstag gefeiert. Ehemalige Kreisvorsitzende erzählten bei der Festveranstaltung in lockerer Atmosphäre Anekdoten über Wahlergebnisse, Aktivitäten der Jungsozialisten und Mediennutzung in früherer Zeit.

Unter den Gästen waren auch einige, deren politische Laufbahn einst bei der Nachwuchsorganisation ihrer Partei begonnen hat. Landrat Matthias Dießl, Bezirksrat Michael Maderer, Bürgermeisterin Birgit Huber (Oberasbach) und ihre Amtskollege Uwe Emmert (Wilhermsdorf) waren darunter. Während Maderer sich in seinem Grußwort mehr Engagement für das Partei- und Vereinsleben wünschte — „Jeder will von der Gesellschaft, dass er etwas bekommt, aber er will nichts geben.“ — war Matthias Dießl froh über die Unterstützung der JU: „Wir als Ältere sind schon zu weit weg, als dass wir Jüngere ansprechen könnten.“

Auf dem Podium hatte ein JU-Urgestein Platz genommen: Günter Gabsteiger war von 1970 bis 1976 Kreisvorsitzender der JU. Damals fand Gabsteiger sich in einer Hochburg der SPD-Konkurrenz mit den Jungsozialisten wieder, berichtete er heute.

Der amtierende Vorsitzende heute ist Christoph Reuther, er sprach über die Kommunikation der JU per E-Mails oder in WhatsApp-Gruppen. Bei Siegfried Balleis, Kreisvorsitzender von 1976 bis 1979, rief das Erinnerungen hervor: Er entwarf Flugblätter noch handschriftlich und kopierte sie. „Ich kannte das nicht anders“, erzählte der ehemalige OB Erlangens. Ein harter Wahlkampf ist dem heutigen Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, der bis 1987 Kreisvorsitzender der JU gewesen ist, noch in bester Erinnerung. In der heißen Phase „vertelefonierte“ er 250 Mark. Vor seiner Wahl zum Vorsitzenden kam es zu einer Kampfabstimmung mit dem rechten Flügel der JU, Nationaldemokraten, die den CSU-Nachwuchs unterwandern wollten. Bartsch gewann schließlich mit 31 zu 19 Stimmen.

Gewalt erfuhr Rüdiger Krenkel, bis 1989 Kreisvorsitzender der JU. Zweimal sei sein Auto mit Ziegelsteinen beschädigt worden. Krenkels peinlichstes Erlebnis war eine Wahlkampfveranstaltung mit einer Beatles-Revival-Band. Sie habe eineinhalb Stunden auf sich warten lassen und „kam zuletzt schwer angedudelt auf die Bühne“.

Heute hat die Junge Union im Fürther Land 167 Mitglieder. Einige davon erhielten für ihr Engagement die Ehrennadel der Bundesorganisation: Stefanie Rietzke, Markträtin in Roßtal, Richard Redlingshöfer, Gemeinderat in Veitsbronn, und Matthias Marschig, Beisitzer der JU.