Gammelnde Gleise

19.11.2012, 16:24 Uhr
Gammelnde Gleise

© J. Ruppert

Im Brennpunkt stand zudem das Oberbecken. Die vorgebrachten Anliegen reichten von Anleinpflicht bis zu einem unansehnlichen Scheunentor.Bürgermeister Robert Ilg dankte zunächst der Wirtsfamilie Böllet, dass sie die Gaststätte „Zur schönen Aussicht“ für das traditionelle Treffen noch einmal aufgesperrt hat.

Denn eigentlich ist das Lokal seit einigen Monaten dicht. Das hat zur Folge, dass es in Ellenbach keine größere Begegnungsstätte mehr gibt. Der Rathauschef hat mit den Vorsitzenden der dortigen Klubs gesprochen, um das dörfliche Leben zu erhalten.Die Idee ist, auf der Terrasse des Feuerwehrgebäudes eine Art kulturelles Zentrum oder Gemeinschaftsraum zu errichten.

Robert Ilg leitete seine Ausführungen über das gesetzte Ziel mit dem Konjunktiv „könnte“ ein. Denn Aussehen des Neubaus, Betreiber und Verantwortung stehen noch in den Sternen.Paul Rögner war dies zu wenig. Der 92-Jährige, der sich seit der Eingemeindung für die Belange Ellenbachs einsetzt, sagte unter Applaus in der überfüllten Gaststube: „Das Haus ist nicht Sache der Vereine, die Stadt ist in dieser Angelegenheit in der Pflicht.“

Kurz skizzierte er, wie der Schulungsraum der Feuerwehr erweitert werden könne und schlug vor, Ellenbacher Wald zur Finanzierung zu verkaufen.Alexander Lepp ist einer der drei Ansprechpartner des Vorhabens. Er nannte rechtliche und steuerrechtliche Probleme und appellierte an die Ellenbacher, die Ausgaben für den Gemeinschaftsraum durch Eigenleistung zu begrenzen.

„Die Stadt ist bei dem Projekt dabei“, sicherte Ilg konkrete Unterstützung in Form von Architektenleistungen, Förderanträge und Zuschüssen zu.

Betonpfähle kommen

Kurz beschrieb der Bürgermeister die Pläne des Unternehmens Eon zur Sanierung des leck geschlagenen Oberbeckens. Der Wasserspeicher wird abgedichtet, der Wall abgetragen und dann mit Betonpfählen neu aufgebaut. Eine Stauzielerhöhung - sprich mehr Wasser im Oberbecken - ist nicht beabsichtigt, technisch aber später machbar. Wenig erfreut zeigte sich Ilg von Eons Informationspolitik.Friedrich Funk kritisierte den verwahrlosten Zustand von rund 40 relativ frisch gepflanzten Bäumen am Ellenbacher Hutanger.

Aus der Versammlung kam der Vorschlag, dort einen Baumschneidekurs abzuhalten. „Charmante Idee“, schmunzelte der Rathauschef. Ebenfalls Friedrich Funk möchte, dass das Tor einer Maschinenhalle kurz nach dem Ortseingang ordentlich hergerichtet wird. „Es wäre schade um diese schöne Plakat-Anschlagfläche“, lautete ein Zwischenruf.

Robert Ilg wusste von dem Problem. Die Abhilfe ist lediglich irgendwo versandet.Vor kurzem haben zwei frei herumlaufende Rottweiler eine Ellenbacherin gestellt. Holger Bauer forderte aus dem Grund eine Anleinpflicht für Hunde in Ellenbach. Nach kurzer Diskussion über schärfere Regelungen soll sich der Stadtrat mit dem Thema befassen.

Weitere Wortmeldungen betrafen die Entschärfung der Einmündung Lorenz-Werthmann-Straße in Weiher, eine Senke in der Eichenhainstraße beim AOK-Bildungszentrum, einen Gehweg von der Kruppacher Straße zur Ellenbacher Bushaltestelle und das Auffüllen der Löcher auf dem geschotterten Heuweg.

„Lasst die Busse wieder durchs Bäckergässla und stellt unser Wartehäusla wieder auf den Unteren Markt“, brachte Paul Rögner ein Hersbrucker Thema vor. Außerdem meinte er, dass der neue Unterstand am Lohweg vor dem Reithofer-Technikmarkt auf der falschen Straßenseite steht.

Diplomatisch lehnte Ilg die Änderungswünsche ab.Hermann Hönig lobte Hersbrucks Blumenschmuck. Zugleich beanstandete er die Zustände beim ehemaligen Bahnübergang in der Südstadt, wo mehrere Gleisjoche dahingammeln. Noch eine Arbeitsanregung nahm die Stadt in Sachen Linierung Einfahrt Eichelgasse in die Ostbahnstraße auf. Hingegen sah Robert Ilg bei Werner Bleisteiners Anfrage nach einem Mittelleitstreifen auf der Verbindung zwischen Hersbruck und Ellenbach wenig Chancen: Die Verkehrsachse ist zu schmal.

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