Gewaltiger Waldbrand in Brandenburg: Ort droht Evakuierung

26.7.2018, 21:26 Uhr
Gewaltiger Waldbrand in Brandenburg: Ort droht Evakuierung

© Polizei Brandenburg/dpa

An dem viel befahrenen Autobahndreieck in der Nähe von Potsdam sind am Donnerstag Dutzende Hektar Kiefernwald in Flammen aufgegangen. Rund 200 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen und versuchten, ein Übergreifen auf die Ortschaft Fichtenwalde zu verhindern, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten.

Die Bewohner in Fichtenwalde wurden gebeten, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Am frühen Abend erklärte der zuständige Landkreis Potsdam-Mittelmark allerdings, dass die Feuerwehr davon ausgehe, eine weitere Ausbreitung der Flammen verhindern zu können.

Ständig wechselnde Winde erschwerten die Löscharbeiten, so dass eine Evakuierung weiter nicht ausgeschlossen werden könne. Vize-Landrat Christian Stein (CDU) zeigte sich am Abend aufgrund der Bilder und Nachrichtenlage allerdings optimistisch, dass auf eine solche Maßnahme verzichtet werden könne. Darüber sollte endgültig noch vor Einbruch der Dunkelheit entschieden werden.

Fichtenwalde, ein Ortsteil der Spargelstadt Beelitz, zählt rund 2800 Einwohner. Von einer Evakuierung könnten laut Ortsvorsteher Tilo Köhn etwa 200 bis 300 Bewohner betroffen sein.

Autofahrer saßen stundenlang in Staus fest

Der Waldbrand machte umfangreiche Autobahnsperrungen notwendig - sowohl an der Autobahn 9 von Berlin nach Leipzig als auch zeitweise am Berliner Ring, wie die Polizei mitteilte. Die Staus zogen sich bis zur Autobahn 2, die Magdeburg mit Berlin verbindet.

Teils saßen Autofahrer stundenlang in Staus auf Autobahnen oder Umgehungsstraßen, auch die Potsdamer Innenstadt war am Abend weitgehend dicht. Die Sperrungen wurden notwendig, weil dichte Rauchschwaden eine Gefahr darstellten. Zudem sollte der Weg für die Einsatzkräfte der Autobahn freigehalten werden. Die rund 50 Hektar brennender Wald würden an mehreren Seiten von Autobahnen und der Trasse einer Gasleitung begrenzt, sagte Stein weiter.

Grund ist noch unklar

Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel war das Feuer aus unbekannter Ursache seitlich der Autobahn 9 entstanden. Anschließend habe es sich westlich vom Beelitzer Ortszentrum rasend schnell ausgebreitet, sagte er der dpa. Zunächst war von rund 90 Hektar betroffener Wald die Rede.

Bereits seit Tagen herrscht in weiten Teilen Brandenburgs höchste Waldbrandgefahr - wie auch anderenorts in Deutschland.

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