Glänzende Fremdenverkehrszahlen im Seenland

Glänzende Fremdenverkehrszahlen im Seenland

© Foto: Leykamm

Ein Plus von 7,8 Prozent gab es bei den Ankünften, die für Januar bis August bei knapp 245.700 lagen. Bei den Übernachtungen ging es fast genauso steil nach oben. 6,3 Prozent mehr stehen hier zu Buche - fast 737.900 in den ersten acht Monaten 2015. Damit setzt sich ein beachtlicher Trend fort: „Seit der Finanzkrise geht es bei sinkenden Bettenzahlen Schritt für Schritt aufwärts,“ so Niederprüm.

Der jetzige Zuwachs ist umso beachtlicher, als es in der ersten Jahreshälfte eher nach einer mittleren Katastrophe aussah. Im Februar sauste die Zahl der Ankünfte im Vergleich zum Vorjahresmonat um ein Zehntel nach unten. Dann brachte ein herausragender Mai die Wende. Die Übernachtungen schnellten um 40 Prozent gegenüber 2014 nach oben.

Der Geschäftsführer erinnert sich noch lebhaft an seine Gedanken nach dem ersten Quartal. „Da muss schon viel gut werden“, um die Einbrüche noch auszugleichen. „Und es ist viel gut geworden“, berichtete Niederprüm nun den Mitgliedern. Der gute Trend reiße gar nicht mehr ab. Auch vom Herbst sei man „positiv überrascht". Eigentlich gebe es bis heute „immer noch keine Zeit zum Durchschnaufen“.

Alles in allem sei in den vergangenen Monaten eine „sehr erfreuliche Entwicklung“ zu sehen gewesen. Der Erfolg habe dabei mehrere Väter. Nicht nur das Wetter war den fränkischen Seen hold, sondern auch der ungewöhnlich lange Ferienkorridor. Dies sieht in der ersten Jahreshälfte 2016 schon wieder anders aus. Da die Osterferien recht früh beginnen, könne man aufgrund der Temperaturen wohl eher wenig Gäste für einen Urlaub am See gewinnen.

Bei der Vermarktung kommt laut Niederprüm dem Internet eine immer größere Bedeutung zu. Schon im vergangenen Jahr habe der Tourismusverband die Marke von einer Million Klicks verbucht. Heuer liege man schon um 113.000 über dieser Schwelle. Der Geschäftsführer appellierte allerdings an die Mitglieder, ihre Datenbanken aktuell zu halten. In ihnen stöbere der Verband für seine Messepräsenzen verstärkt. Wenn das nicht von Erfolg gekrönt sei, „dann haben wir unser Marketing in den Sand gesetzt“ - aber leider eben nicht in den der heimischen Seeufer. Das Internet habe mittlerweile dem Gastgeberkatalog den Rang als wichtigstes Marketinginstrument abgelaufen.

Auch das Suchmaschinen-Marketing werde sukzessive verbessert. Bayern und Baden-Württemberger geben am häufigsten das „Fränkische Seenland“ als Suchbegriff bei Google ein. Auf Platz drei folgen die Berliner, die inzwischen die Hessen überholt haben. Der Anteil an Nutzern des mobilen Internets macht fast ein Viertel des Kuchens aus. Ein entsprechender Neustart der Webpräsenz, der diesen Trend berücksichtigt, sei bereits in Auftrag, so Niederprüm. Witzige Randnotiz: Sehr beliebt als Stichwort beim Suchen auf den Seenlandseiten ist der Begriff „FKK“. Er schafft es auf Rang zwei hinter dem Brombachsee.

Auch die Facebook-Präsenz des Verbands gewinnt an Beachtung. Vor allem Frauen nutzen ihn, was auch gewollt sei. Sie seien es, die meist die Reiseentscheidungen treffen, so Niederprüm. „Da habe ich selbst zu Hause auch nichts mitzureden.“ Den Mitgliedern empfahl er, vor allem dann aktuelle Fotos und Videos zu posten, wenn der Wetterbericht den Gästen schlechtes Wetter weismachen wolle und dies nicht stimme.

„Ein sehr erfreulicher Geschäftsbericht“, fasste am Ende auch Verbandschef und Landrat Gerhard Wägemann zusammen. Er gab aber zu bedenken, dass „die Bäume nicht permanent in den Himmel wachsen“. Auch in eigener Sache sehe die Lage derzeit gut aus. Pleinfelds Bürgermeister Markus Dirsch meldete eine weitere geknackte Marke: Die Gesamtkontobestände sind von den fünf- in den sechsstelligen Bereich gehüpft (weiterer Bericht folgt).

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