Große Flexibilität beim neuen Kinderhort

10.10.2014, 13:00 Uhr
Große Flexibilität beim neuen Kinderhort

© Foto: Winckler

Entstehen soll am Kirchenweg ein Gebäude für vier Gruppen, das allerdings – falls notwendig – sowohl durch einen ebenerdigen Anbau als auch durch eine Aufstockung um weitere zwei Gruppen erweitert werden kann. Auf 237 000 Euro belaufen sich dafür die Mehrkosten. Diese Summe wurde genannt, als Architekt Johannes Lemke die überarbeiteten Pläne im Rathaus präsentierte. Schließlich müssen weitere Leitungen und Kanäle sowie Fundamente vorgesehen als auch die Gebäudekonstruktion entsprechend vorbereitet werden.

Die Stadträte griffen damit zur teuersten, aber eben auch zu jener Lösung, die die größtmögliche Flexibilität verspricht. Die alleinigen Optionen einer Aufstockung hätte 95 000 Euro, die der ebenerdigen Erweiterung 120 000 Euro mehr gekostet. Insgesamt schlägt das Vorhaben nun mit knapp 2,76 Millionen Euro zu Buche. Allerdings erhält die Stadt dafür Fördermittel.

Diskussion um Bauweise

Während sich die Stadträte diesbezüglich schnell einig waren – nur Franz X. Forman (FW) stimmte gegen die Variante – entspann sich eine größere Diskussion, wie der Hort errichtet werden sollte: konventionell Stein auf Stein oder in der sogenannten Holztafelbauweise.

Die Bauverwaltung ließ Sympathie für letzteres Vorgehen erkennen. Dabei werden komplette Wandteile, in die bereits die maschinell gefrästen Öffnungen für Türen und Fenster vorgesehen sind, angeliefert und vor Ort zusammengefügt. Da im Vergleich zum Nassbau weniger Arbeitsschritte benötigt würden, könne man auch von einer geringeren Fehlerquote ausgehen, erläuterte Daniel Morawietz vom städtischen Bauamt.

Ein weiterer Vorteil: Auf der Baustelle geht es nicht nur schneller voran, die Arbeiten sind auch nicht von der Witterung abhängig. Schließlich ist der ursprünglich vorgesehene Zeitplan für das Projekt längst überholt. Baubeginn hätte eigentlich bereits heuer in der ersten Jahreshälfte sein sollen, die Fertigstellung war für Spätsommer 2015 terminiert. Nun verschiebt sich alles um ein komplettes Jahr. Zu tun hat das weniger mit den überarbeiteten Plänen als mit dem Grundstück. Gekauft hat die Stadt das 2000 Quadratmeter große Areal bereits. Doch darauf steht noch eine bewohnte Alt-Immobilie. CSU-Fraktionssprecher Jürgen Schwarz-Boeck sprach im Ausschuss von einer „problematischen Verfügbarkeit“ des Grundstücks.

Wenn nun voraussichtlich ab Sommer nächsten Jahres die Arbeiten am Kirchenweg starten, dann Stein auf Stein. Werner Hetterich (CSU), selbst Architekt, plädierte aufgrund der längeren Nutzungsdauer — 60 Jahre im Vergleich zu 40 – für den Nassbau, zumal der auch noch um 60 000 Euro kostengünstiger kommen soll. Dem hielt SPD-Fraktionssprecher Marco Maurer entgegen, dass selbst das „ultramassiv“ gebaute Gymnasium Oberasbach derzeit nach 40 Jahren generalsaniert wird. Andere Stimmen verwiesen jedoch darauf, dass die letzten vier von der Stadt errichteten Kindertagesstätten, alle konventionell gebaut worden seien. Und so soll es auch im Fall des Hortgebäude sein, beschloss das Gremium gegen die Stimmen von Bürgermeisterin Birgit Huber (CSU) und Harald Patzelt (SPD).

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