Gunzenhausen: Gewerkschaft warnt vor Altersarmut

30.6.2016, 16:42 Uhr
Gunzenhausen: Gewerkschaft warnt vor Altersarmut

© Foto: Gruber

Schon vor fünf Jahren wurden im „ver.di“-Bezirk Mittelfranken zu diesem Thema von den Seniorenvertretern Tausende Unterschriften gesammelt und an die Bayerische Staatskanzlei geschickt. Auf eine Antwort warten die Initiatoren bisher vergeblich.

Um den Druck auf die politisch Verantwortlichen zu verstärken, wurde dieser Aktionstag auf den gesamten Freistaat ausgeweitet. Anschließend werden die Listen mit den Unterschriften an Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel geschickt. Und das mit gutem Grund, wie die Gewerkschafter darlegen.

Rund eine halbe Million Rentner seien nach „ver.di“-Angaben derzeit auf Grundsicherung angewiesen. Laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts könne diese Zahl bis zum Jahr 2025 auf 1,5 Millionen anwachsen. „Dies ist mehr als alarmierend“, erklärt Wilfried Barnickel, Vorsitzender der mittelfränkischen „ver.di“-Senioren. Und fährt fort: „Die Politik muss darauf endlich reagieren und die Gefahren zunehmender Altersarmut wirksam bekämpfen.“ Politik und Gesellschaft sollen mit dem Aktionstag auf das Problem aufmerksam gemacht und zum Handeln bewegt werden.

Für ihre Initiative erhielten die „ver.di-Aktionisten“ Hilmar Schmidt, Siegfried Reichert, Anna Eberhardt und Heidi Condino viel Zustimmung und vor allem „Autogramme“ von den Besuchern des Infostandes. Klar, dass auch bei kontroversen Meinungen ein jederzeit sachlicher und kompetenter Austausch stattfand. Noch dazu, weil die Themenschwerpunkte „Altersarmut ist weiblich!“, „Mindestlohn für Alle!“, „Faire Rentenerhöhungen!“, „Keine prekären Arbeitsverhältnisse!“ und „Nicht Alt gegen Jung, sondern Reich gegen Arm!“ jede Menge Diskussionsstoff boten.

„Um Altersarmut effektiv bekämpfen zu können, brauchen wir eine starke gesetzliche Rentenversicherung. Das wird nur über eine Stabilisierung beziehungsweise Anhebung des Rentenniveaus gelingen“, fordert „ver.di“-Bezirksvorsitzender Barnickel.

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