Gunzenhausen: Neuer Boden für die Eisbahn

25.7.2016, 15:53 Uhr
Gunzenhausen: Neuer Boden für die Eisbahn

© Jürgen Eisenbrand

Hintergrund: Dr. Werner Winter hatte im April beantragt, eine Ausschreibung für eine wiederverwendbare Unterkonstruktion zu veranstalten. Denn beim Studium der Eisbahn-Kosten war dem Stadtrat der Freien Wähler aufgefallen, dass die Stadt für einen solchen Boden jedes Jahr rund 10 000 Euro aufbringen muss — mehr, als die Neuanfertigung einmalig kosten würde.

Im Mai stimmte der Ausschuss diesem Antrag zu, legte Größe (33 mal 11 Meter) und Belastbarkeit (350 kg/m2) fest und auch, dass der Unterbau „modular aufgebaut sein soll, sodass er auch in kleineren Einheiten beziehungsweise Flächen und bei anderen Gelegenheiten eingesetzt werden kann“.

Allerdings: Die Reaktion von Schreiner- und Zimmererbetrieben war alles andere als erfreulich: Ein einziges Angebot ging bei der Stadtverwaltung ein — und das auch erst verspätet. Und der betreffende Betrieb bot auch noch eine „High-high-end-Lösung“ an, wie es Wirtschaftsreferent Andreas Zuber formulierte. Deren gravierender Nachteil: Sie schlägt mit stolzen 59 000 Euro zu Buche.

Wenig verwunderlich also, dass sich gegen Zubers Vorschlag, den Bauhof mit der Anfertigung des gewünschten Holzbodens zu beauftragen, keinerlei Widerspruch im Gremium erhob. Zumal der Stadt inzwischen mehrere Angebote von Holzlieferanten vorliegen, nach denen das Material für die gewünschte Konstruktion schon für rund 9000 Euro zu bekommen ist.

Bauhofleiter Gustav Girschele sprach in diesem Zusammenhang von „gutem Material“ und einem „Toppreis“, wies aber auch auf die noch ungeklärte Frage der Lagerung hin und auf die Tatsache, dass „der Bauhof den Auf- und Abbau personell nicht leisten kann“. Der Grund: Im Winter müssen Girscheles Männer kurzfristig für Räum- und Streudienste zur Verfügung stehen; ein schneller und pünktlicher Aufbau des Eisbahnbodens kann deshalb nicht garantiert werden.

Während sich der Ausschuss schnell einig war, dass diese Arbeit sinnvollerweise extern vergeben wird, entspann sich um die Lagerung der über 120 Holzplatten, der Kanthölzer und anderer Materialien noch eine kleine, fruchtbare Diskussion.

Volker Sanwald (CSU) regte an, das Material auf einem eigenen Hänger zu lagern, womit man sich viel Arbeitszeit für das Auf- und Abladen sparen könne; eine Idee, die auch seiner Parteifreundin Erika Gruber gefiel. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz gab zwar zu bedenken, dass ein solcher Hänger auch noch „ein paar tausend Euro kosten“ werde, versprach aber, sich kundig zu machen.

Hilfreich könnte dabei eine Idee sein, die der Rathauschef selbst zum Schluss in die Debatte einbrachte: die Finanzierung des Holzbodens aus Mitteln des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK. Zwar müsse man dafür die Hälfte der Summe (also rund 4500 Euro) von privaten Investoren akquirieren, der Rest könne dann jedoch zu 60 Prozent gefördert werden. Womit am Ende an der Stadt nur noch rund 1800 Euro hängenblieben. Darüber freute sich vor allem Sanwald, der schmunzelnd einwarf: „Das gesparte Geld können wir dann gleich für den Hänger verwenden.“

 

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