Gunzenhausen: Oberin überreichte Staffelstab

28.4.2016, 13:03 Uhr
Die neue stellvertretende Oberin Hella Martin erhält einen symbolischen Staffelstab von der bisherigen Oberin Gisela Staib (rechts).

© Timotheus Hübner Die neue stellvertretende Oberin Hella Martin erhält einen symbolischen Staffelstab von der bisherigen Oberin Gisela Staib (rechts).

Der Festtag begann mit einem feierlichen Gottesdienst. Rektor Professor Dr. Eberhard Hahn wies auf den außergewöhnlichen Charakter der Veranstaltung hin: „Das ist ein besonderer Tag für die Hensoltshöhe“. Das konnte man auch daran ablesen, dass Vertreter aus einigen Mutterhäusern rund um den Globus eigens nach Gunzenhausen gekommen waren, etwa aus den USA, Ruanda, Polen oder Japan. Rainer Reissner, Vorsitzender des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands (DGD), zu dem das Mutterhaus Hensoltshöhe gehört, beauftragte die neuen Oberinnen mit ihrer Tätigkeit.

Rückblickend auf die achteinhalb Jahre währende Amtszeit von Gisela Staib hob Reissner hervor, dass sie ihrer Tätigkeit mit ihrem schwäbischen Humor und ihrem erfrischenden Lachen eine ganz individuelle Note verliehen hat. Gleichzeitig habe sie ganz bewusst auf den Tag der Amtsübergabe hingearbeitet und so dafür gesorgt, dass alles wohlgeordnet übergeben werden könne.

Diakonisse Renate Lippe, stellvertretende Vorsitzende des DGD, erinnerte sich an die Zusammenarbeit mit Gisela Staib, an der sie besonders ihre fröhliche Art geschätzt habe. Gleichzeitig freue sie sich aber auf die neuen Oberinnen, die sich nun mit ihren Gaben einbringen können. Der Vorsitzende des Hensoltshöher Gemeinschaftsverbands (HGV), Pfarrer i. R. Hermann Findeisen, wies auf die engen Verbindungen von Gemeinschaftsverband und Mutterhaus hin. Viel Segen sei von den Diakonissen der Hensoltshöhe, die in den Gemeinschaften in ganz Bayern tätig ge-wesen sind, ausgegangen. Christoph Jentzsch überbrachte die Grüße der Mitarbeitenden der Hensoltshöhe.

Bei einer Feierstunde gewährte Gisela Staib Einblick in ihre Dienstzeit als Oberin. So schilderte sie etwa humorvoll eine Begebenheit bei einer Dienstreise, als sie in Begleitung des Rektors auf der Autobahn mit einem geplatzten Reifen liegengeblieben war. Für die anderen Verkehrsteilnehmer habe es sicherlich sehr merkwürdig ausgesehen, wie Staib augenzwinkernd kommentierte, dass sich eine Diakonisse in Begleitung eines Herrn am Standstreifen an einem Autoreifen zu schaffen mache.

Die neue Oberin Marion Holland stellte sich den Gästen vor.

Die neue Oberin Marion Holland stellte sich den Gästen vor. © Timotheus Hübner

Ein Grundton aller Dienste auf der Hensoltshöhe ist der diakonisch-missionarische Auftrag, wie die scheidende Oberin erklärte. Dieser Auftrag bleibe auch in Zukunft bestehen, selbst wenn sich durch die ausbleibenden Eintritte in die Schwesternschaft die äußere Form der Hensoltshöhe ändere. Rektor Hahn dankte Gisela Staib für die gute Zusammenarbeit. Als er und seine Frau vor zehn Jahren die Entscheidung getroffen hätten, auf der Hensoltshöhe tätig zu werden, sei er von einem Bekannten gefragt worden, ob er denn die Oberin dort überhaupt kenne. Damals sei das zwar noch nicht der Fall gewesen, nach vielen Sitzungen, Diskussionen und Gesprächen seien sie aber nun bestens miteinander bekannt.

Bei einem solchen Ereignis durften Vertreter aus Politik und Kirche selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Regionalbischöfin Gisela Bornowski hob in ihrem Grußwort das gute Verhältnis zwischen der Hensoltshöhe und der Evangelischen Kirche in Bayern hervor, das sie als offen und warmherzig charakterisierte. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hensoltshöhe und betonte die Bedeutung der Hensoltshöhe als Faktor der Stadtentwicklung.

Anschließend erfuhren die Gäste interessante Fakten zum Werdegang von Marion Holland und Hella Martin. Dabei wurde auch die eine oder andere Episode aus ihrem bisherigen Dienst als Diakonissen berichtet, der die neuen Oberinnen schon nach München, Ingolstadt oder Marburg geführt hat. Nach der bereits erfolgten offiziellen Übergabe des Amts der Oberin übergab Gisela Staib symbolisch den Staffelstab an ihre Nachfolgerinnen – mit einer Besonderheit: Der von ihr übergebene Staffelstab ließ sich in der Mitte teilen, und so erhielten Marion Holland und Hella Martin jeweils einen Teil davon, zusammen mit einem persönlichen Geschenk.

Der Staffelstab weise auf die Tradition hin, in der die neuen Oberinnen stehen, gab Gisela Staib ihren Nachfolgerinnen mit auf den Weg: „Die anderen sind schon gelaufen, und jetzt lauft ihr weiter.“

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