Hasselhoff und Hildegard

20.1.2015, 09:52 Uhr

Die meisten Bademeister, die man von früher kennt, hatten erstaunlich wenig Hasselhoff an sich, dafür erstaunlich viel vom „Fachangestellten für Bäderbetriebe“, so heißen sie offiziell. Der Tonfall („Nicht vom Beckenrand springen!“, „Sofort raus aus dem Ärmelkanal!“) war ebenfalls sehr offiziell und badeanstaltig.

Aber das war früher, wie gesagt. Heutzutage ist der „Badewaschl“ — so nennen ihn die Österreicher zärtlich — weichgespült von zahlreichen Kommunikations-Seminar-Einheiten, ein Schwarm aller Frauen und in jeder Sauna das, was Lang Lang am Klavier ist: irre virtuos. So macht der Steiner Badewaschl täglich von montags bis donnerstags in der Palm-Beach-Klostersauna stets um 12.45 Uhr den Aufguss „Hildegard“. Zu den „Hildegard“-Besonderheiten zählen „Eisbrillen & Klangschalen“, kurzum: ein Erlebnis. Doch es wird kommen die Zeit, da ein Summen und Brummen die Klostersauna und den Luftraum überm Becken erfüllt.

Eine Badeanstalt im toskanischen Urlaubsort Forte del Marmi kündigt den weit und breit ersten High-Tech-Badewaschl an: Eine Drohne, ausgestattet mit Kamera und Lautsprecher, soll zur Vorbeugung eingesetzt werden und Badegäste warnen, die zu viel Leicht- und Unsinn im Kopf haben. „Hildegard“-Fans, die Tage eurer Eisbrillen sind gezählt! Helme und Ohrenschützer — so schaut’s aus in Zukunft.

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