Im Spannungsfeld von Ackerbau und High-Tech

6.3.2015, 18:11 Uhr
Im Spannungsfeld von Ackerbau und High-Tech

© Archivfoto: Bernd Böhner

Erstmals taucht der Name des Ortes, der wahrscheinlich Ende des 11. beziehungsweise 12. Jahrhunderts im Rahmen der Rodungsarbeiten im Reichsforst entstanden ist, in einer Urkunde auf, die auf den 23. März 1265 datiert ist. Darin wird auch ein Conrad von Tenneloch beziehungsweise Conradis de Tenninloch erwähnt.

Im Spannungsfeld von Ackerbau und High-Tech

© Foto: privat

Im Mittelalter, heißt es in einem entsprechenden Aufsatz im Tennenloher Boten vom März 2015, sei es üblich gewesen, dass die Beurkundung eines rechtlichen Vorgangs (Schenkung, Kauf, Verkauf etc.) immer durch anwesende Persönlichkeiten mit einwandfreiem Ruf beglaubigt wurde, und daher immer eine ganze Reihe von Zeugen aufgeführt wurde — darunter auch der genannte Conrad/Conradis.

In „Teutzsch“ übersetzt

Die Urkunde ist nicht mehr im Original erhalten, sondern nur als Abschrift aus dem 16. Jahrhundert, der eine Übersetzung beigelegt ist („zu Teutzsch!). Der Originaltext wurde in lateinischer Sprache abgefasst. Der Schreiber scheint aber nicht sehr konzentriert zu Werke gegangen zu sein oder er hat absichtlich etwas verändert, denn die Übersetzung ist nicht deckungsgleich mit dem „Original“, heißt es im Tennenloher Boten weiter.

So handelt es sich zwar bei dem Rechtsgeschäft um einen Verkauf, im „Original“ steht „vendidimus“, was in der Übersetzung richtigerweise mit „verkaufft“ wiedergegeben wird. Allerdings seien die Veränderungen in der Einleitung nicht unerheblich. Während nämlich der Tennenloher Conrad im lateinischen Text in der Reihe der Zeugen ziemlich weit hinten an 14. Stelle rangiert, taucht er in der Übersetzung aber bereits an siebter Stelle auf.

Was den Schreiber letztlich dazu bewogen hat, ist unklar. Tatsache ist aber, dass sich die einstmals kleine Ansiedlung aus dem Mittelalter, die 1972 nach Erlangen eingemeindet wurde und heute rund 4500 Einwohner zählt, zu einem der bedeutendsten Vororte der Hugenottenstadt entwickelt hat. Das spiegelt sich unter anderem in einem Logo wider, das eigens aus Anlass des Jubiläums entwickelt wurde. Symbolisch dargestellt sind darauf Landwirtschaft und High-Tech (in Tennenlohe wurde am Fraunhofer Institut das MP3-Format entwickelt), Handwerk (der Großbäcker Der Beck ist in Tennenlohe ansässig) aber auch Natur, Kunst und Musik.

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