Im Wald bei Uttenreuth wird Strom erzeugt

5.8.2014, 11:53 Uhr
Im Wald bei Uttenreuth wird Strom erzeugt

© Foto: privat

Tief im Wald zwischen Uttenreuth und Buckenhof liegt versteckt eine 15 Hektar große, verlassene Militäranlage. Während des Kalten Kriegs baute die US-Armee hier 52 Munitionsbunker, das Gelände sollte zugleich eines der größten Munitionslager auf westdeutschem Boden werden. In den 90er Jahren hat man die Anlage aber wieder aufgegeben, seitdem steht sie verlassen und hat keinen Zweck mehr – bis jetzt, denn nun baute der Düsseldorfer Grünstromanbieter Naturstrom AG auf sieben Hektar dieser Anlage eine riesige Photovoltaikanlage.

Insgesamt 11 214 Module sollen jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, damit können rund 1100 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Bereits 2010 habe man nach Flächen in der Region gesucht, die sich für einen Solarpark eignen würden, erklärte Projektleiter Philipp Weber.

Das ehemalige Munitionslager in der Nähe von Uttenreuth passte dafür perfekt, da bereits ein Großteil der Bunker verfüllt war und keine Verwendung mehr hatte. Allerdings konnte zu diesem Zeitpunkt noch kein Bebauungsplan aufgestellt werden, da das Gelände auf gemeindefreiem Gebiet lag.

Im Jahr 2013 hatte Uttenreuth die Fläche eingemeinden können, seit diesem Jahr durfte die Naturstrom AG auf dieser dann endlich bauen. In der vergangenen Woche wurde die Anlage nach einem Monat Bauzeit fertig gestellt. Ende August soll sie an das Stromnetz angeschlossen werden.

Neben der Naturstrom AG beteiligen sich auch die Bürgergenossenschaft EnergieWende Erlangen und Erlangen Höchstadt (EWERG eG) und die Bürger-für-Bürger-Energie eG aus Neunkirchen an dem Projekt. „Wir sind absolut glücklich, dass wir hier in Uttenreuth einen Teil der Anlage übernehmen können“, freute sich EWERG-Vorstand Peter Weierich.

Seine Genossenschaft will mit fast einer Million Euro Investitionsetat ein Drittel der Anlage betreiben. Interessierte Bürger können sich mit 500-Euro-Anteilen am Solarpark beteiligen und vom künftigen wirtschaftlichen Ertrag des Solarparks profitieren.

Die Photovoltaikanlage soll vorerst die nächsten 25 Jahre laufen, danach haben die Beteiligten aber noch die Möglichkeit, den Pachtvertrag des Geländes auf weitere fünf Jahre zu verlängern. Auch auf den noch freien acht Hektar soll in den kommenden Jahren eine weitere PV-Anlage gebaut werden.

Wie es wiederum nach den 30 Jahren weiter geht, liegt ganz an der dann regierenden Politik und der Einstellung gegenüber den Erneuerbaren Energien.

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