In Wilhermsdorf sollen die Bürger spenden

29.12.2014, 05:58 Uhr
In Wilhermsdorf sollen die Bürger spenden

© Foto: Wraneschitz

Bürgermeister Uwe Emmert ist sicher: In Zukunft werden manche Menschen Vermögen hinterlassen, aber keine Erben haben. Ein Anwesen hat die Marktgemeinde schon so geschenkt bekommen. Doch bis heute ist es nicht es gelungen, daraus etwas Ähnliches zu machen wie im Nachbarort Markt Erlbach: Dort sei das schmucke Bürgerhaus auf eine Stiftung aufgebaut, nennt Emmert eine Möglichkeit, die seiner Ansicht nach auch in Wilhermsdorf denkbar sei.

Aber zunächst müssen die Wilhermsdorfer wohl kleinere Brötchen backen. Gerade mal 25000 Euro Grundkapital hatte die Bürgerstiftung, und die kommen aus dem Gemeindehaushalt.

Nun brachte Fürths Sparkassenvorstand Lothar Mayer zur Unterzeichnung der zahlreichen Urkunden einen 1000-Euro-Scheck mit, um das Stiftungskapital gleich zu erhöhen.

„Gezielt im Ort helfen und unterstützen“, fasst Emmert den Sinn der Stiftung zusammen. Das geht aber erst, wenn die Kapitalerträge es zulassen. Denn nur die Zinsen dürfen verwendet werden, unantastbar bleibt der Grundstock einer Stiftung. Damit möglichst schon 2015 ein kleiner Zinsertrag übrig bleibt, trägt die Gemeindekasse anfangs die Kosten der Verwaltung.

Von der Unterstützung bedürftiger Bürger bis zur Rettung von Wilhermsdorfern aus Lebensgefahr: Zwölf von unendlich vielen Möglichkeiten listet das Infoblatt auf, was mit dem Geld passieren könnte. Doch „gutes Wirken braucht viele Stifter“, fordert Emmert die Bürger auf, die kommunale Einrichtung zu beschenken. Das gilt übrigens als Spende und vermindert die Steuerlast.

Vom Wohlstand etwas abgeben

Für Mayer ist die regionale Sparkasse schon der logische Partner der kommunalen Stiftungen, weil sie „als öffentlich-rechtliche Einrichtung fast im Eigentum der Bürger“ ist. Und Bürger haben immer öfter den „Gedanken, vom Wohlstand etwas an die Gesellschaft weiterzugeben“, weiß Mayer zu berichten. Diese Hoffnung hat auch Emmert.

Dennoch setzt er vor allem auf langfristige Ergebnisse: „Diese Stiftung überlebt uns allesamt“; es gebe Stiftungen, die seien bereits 400 Jahre alt. Nicht nur deshalb sind auch normale Bürger neben Politikern im Stiftungsbeirat: Gemeinderäte sind bekanntlich immer nur für sechs Jahre gewählt, was mit langfristiger Ausrichtung nicht in Einklang zu bringen ist.

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