Kein Pele beim Club: van Anholt bekommt eine Absage

27.7.2016, 16:24 Uhr
Trägt in Zukunft nicht mehr das Club-Trikot: Pele van Anholt.

© Sportfoto Zink Trägt in Zukunft nicht mehr das Club-Trikot: Pele van Anholt.

"Wir haben uns intensiv mit der Personalie auseinandergesetzt. In der Bewertung sind wir mit Blick auf das Gesamtpaket dann zu der Entscheidung gekommen, dass wir von einer Verpflichtung Abstand nehmen wollen. Das bedeutet auch, dass wir andere Personalien und Positionen als dringlicher und wichtiger erachten", erklärte Club-Vorstand Andreas Bornemann am Mittwoch auf Nachfrage von nordbayern.de

Nach Tobias Kempe und Edgar Salli hatte man sich den Niederländer beim Club zuvor durchaus als dritten Sommer-Zugang vorstellen können. Am Mittwoch wurde Klarheit erwartet. Dahingehend, ob Trainingsgast Pele van Anholt, der potentielle Neu-Nürnberger also, nun Club-Spieler wird oder nicht. Und diese gab es dann auch, wobei van Anholt am Valznerweiher eine "gute Visitenkarte abgegeben habe", wie Borneman betont.

Gut ist vielleicht nicht gut genug

Vor gut einer Woche hatte der Niederländer erstmals am Neuen Zabo mittrainiert. Der Mann also, der es im Nachbarland bei Ehrendivisionär Heerenveen bis in die Vorsaison hinein auf knapp 130 Erstliga-Einsätze gebracht hat. Am Sonntag - beim insgesamt wenig überzeugenden Club-Test gegen Chemnitz in Hof  - war der Holländer einer der wenigen in Rot-Schwarz, die gegen klassentiefere Sachsen in der Grünen Au überzeugen konnten.

Grundsolide befand auch FCN-Trainer Alois Schwartz den Arbeitsnachweis des Akteurs, der in der Viererkette sowohl rechts als auch links verteidigen kann, und in der zweiten Hälfte Miso Brecko auf der rechten Bahn ersetzte. "Er bringt viele Voraussetzungen mit", erklärte der neue Club-Coach und sprach von einem "sehr ordentlichen Eindruck". Des Trainers Ergänzung in Punkto Pele nach dem Spiel: "Man hat gesehen, dass er eine gute Schnelligkeit hat, sehr aggressiv ist und auch Lösungsmöglichkeiten findet, wenn es mal eng wird".

Ablöse hätte van Anholt nicht gekosten. Bezahlen hätte man den Defensivspezialisten für das Finden von Lösungsmöglichkeiten indes schon gemusst. Da ein Vertreter oder Konkurrent für Miso Brecko oder notfalls auch Linksverteidiger Laszlo Sepsi beim klammen Club nicht höchste Priorität hat, durfte man aus dem Trainer-Lob aber schon damals keine Entscheidung hinsichtlich einer Verpflichtung ableiten. Zumal der FCN diese Stelle auch mit Bordmitteln besetzten könnte. Die Youngster Patrick Kammerbauer oder Eduard Löwen sind laut Bornemann Spieler, denen man die Möglichkeit durchaus zutraut, sich im Wettkampf weiterzuentwickeln. Und natürlich, weil der Club auch im Offensivbereich noch die Augen nach ein, zwei Neuzugängen offenhält.

Der Club wird das Gehalt des Niederländers folglich anderweitig investieren. Für einen Mann im zentralen Mittelfeld oder einen wuchtigen, kopfballstarken Angreifer etwa, "der bei Standards gefährlich ist und vorne auch mal Bälle festmachen kann", wie Sportvorstand Andreas Bornemann unlängst der NZ darlegte. Auf den offensiven Außenbahnen könnte nach den Wechseln von Sebastian Kerk, Danny Blum und Zoltan Stieber ebenfalls noch Handlungsbedarf bestehen. Apropos Kerk: Seine Rückkehr wird laut Bornemann weiterhin geprüft . "Natürlich ist Sebastian immer ein Thema für uns", sagt Bornemann über den ehemaligen Leihspieler, der beim SC Freiburg keine echte Perspektive besitzt und seine lädierte Achillessehne derzeit in Nürnberg kurieren lässt.

Das ewige Burgstaller-Thema

Während Kerk den Breisgau lieber heute als morgen verlassen möchte, zieht es Guido Burgstaller genau dorthin. Allerdings ist die vom Sportclub offerierte Ablöse von rund einer Million Euro weit davon entfernt, am Valznerweiher als seriöse Verhandlungsbasis wahrgenommen zu werden, zumal der Verein mit Füllkrug bereits einen seiner beiden Toptorjäger ziehen ließ und eigentlich keinen weiteren Substanzverlust hinnehmen möchte.

Bornemann kann Burgstallers Bundesliga-Gelüste zwar nachvollziehen, ist aber überzeugt, dass der Österreicher nach der ersten Enttäuschung "schon einordnen kann, was er am Club hat und welchen Stellenwert er hier genießt". Ein Besuch von Burgstaller-Berater Mario Weger im Trainingslager der Südbadener in Schruns hat laut Bornemann daran nichts geändert: “Unser Standpunkt ist ja bekannt“, erklärte Nürnbergs Sportvorstand der Bild. Ein Statusbericht, den es in Sachen van Anholt inzwischen auch gibt. 

Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 27. Juni, einmal aktualisiert.

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