Kickfabrik im alten Quelle-Logistikzentrum

30.11.2010, 09:23 Uhr
Kickfabrik im alten Quelle-Logistikzentrum

© Michael Matejka

Ein unverwechselbarer Duft erfüllt die 5000 Quadratmeter an der Ferdinandstraße: Es ist eine subtile Mischung aus Männerschweiß und heißgelaufenen Sportschuhen, die jedes Fußballerherz höher schlagen lässt. Auf sieben Kleinfeldern können sich die Sportler hier austoben. Wer eigene Patzer oder grandiose Tore näher betrachten möchte, kann sich die Sache nach dem Spiel auf Video noch einmal ansehen.

Einst ratterten in der riesigen Betonhalle mit ihren 46 Rolltoren Quelle-Pakete über die Bänder. Dann kam die Pleite; das Versandhaus hatte seine Maschinen da bereits an ein fernes Emirat verkauft. Sieben fußballverrückte Freunde, die sich zu einer GmbH zusammentaten und bis zu 400.000 Euro investierten, hauchten dem mausgrauen Bau an der Stadtgrenze wieder neues Leben ein.

Weißer Fleck

Es sind Gastronomen, Werbeleute, Steuerberater oder Architekten, die Kickfabrik sei für alle nur ein wunderbares Steckenpferd, erklärt Erwin Gietl vom Team. Bis dato war Nürnberg nämlich ein weißer Fleck auf der Deutschlandkarte des Hallenfußballs. 180 Soccer-Hallen gibt es bundesweit, nur die Nürnberger Fans mussten bislang nach Erlangen, Schwabach oder Langenzenn ausweichen.

Sanitäranlagen, Beleuchtung und neue Umkleidekabinen wurden installiert. Auf den Kunstrasen ist man besonders stolz. „Der kommt der Natur am nächsten“, sagt Erwin Gietl. Gespielt wird auf Quarzsand, Granulat und Kunststoff. Zu 70 Prozent werde sich die Kundschaft aus Hobby- und Firmenmannschaften rekrutieren. Kooperiert wird daneben mit dem Nachwuchsleistungszentrum des 1. FCN. Auch mit Greuther Fürth sei man im Gespräch, heißt es.

Stundenweise zu mieten

Zu dritt, zu viert oder zu fünft können die Felder stundenweise gemietet werden. Die Preise liegen zwischen 28 und 60 Euro. Wem das teuer erscheine, der müsse die Summe durch die Zahl der Spieler teilen: „Tennis kostet mehr.“ Mit im Angebot sind Kindergeburtstage, Pizza in der Soccer-Lounge inklusive. „Die Eltern mögen das“, sagt der Betreiber. Abends seien die Kleinen nämlich todsicher platt. Angst vor der Freiluftsaison hat man an der Ferdinandstraße nicht. Dann würden die Rolltore geöffnet — oder geschlossen, wenn es brütend heiß ist.

Infos zur Halle unter finden Sie unter www.kickfabrik.com