Klassik Open Air geht heuer schon ins 15. Jahr

24.7.2014, 17:53 Uhr
Klassik unterm Sternenhimmel. Das verspricht das Open Air am Luitpoldhain.

© News5/ Linschmann Klassik unterm Sternenhimmel. Das verspricht das Open Air am Luitpoldhain.

„Und das, obwohl wir mittlerweile schon viele Male kopiert wurden“, merkte am Freitag Kulturreferentin Julia Lehner bei der Vorstellung des aktuellen Programms an. Als die Veranstaltung im Stadtjubiläumsjahr 2000 aus der Taufe gehoben wurde, sei das so noch nicht abzusehen gewesen. Offenbar habe man aber im Laufe der Jahre an den „richtigen Stellschrauben“ gedreht und so dafür gesorgt, dass mittlerweile alle Generationen und alle gesellschaftlichen Schichten erreicht würden: „Hier sieht man, dass die klassische Musik alles andere als ein Auslaufmodell ist.“

Das Programm ist jedenfalls wieder so vielschichtig, dass sich Musikfreunde aller Couleur bestens angesprochen fühlen dürften: Den ersten Termin bestreitet die Staatsphilharmonie Nürnberg am Sonntag, 27. Juli, mit „Russischen Träumen“. Dabei stehen etwa die „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski oder Nikolai Rimski-Korsakows „Scheherazade“ auf dem Programm. „Der Hunger nach Klassik ist nach wie vor riesengroß, aber man muss auch einmal neue Wege beschreiten“, sagte am Freitag Staatsphilharmonie-Generaldirektor Marcus Bosch.

Dies habe auch der überwältigende Erfolge des Familienkonzertes gezeigt, das im vergangenen Jahr erstmals veranstaltet wurde und das heuer eine Fortsetzung erfährt (am 27. Juli um 11 Uhr). Die Entscheidung für den diesjährigen Blick in die Seele Russlands habe nicht direkt mit den politischen Ereignissen zu tun, so Bosch. Allerdings schließe Musik in Russland immer auch große Emotionen, Träume und den Wunsch nach Offenheit und Freiheit mit ein.

Klassik Open Air geht heuer schon ins 15. Jahr

© Uwe Niklas

„Wir können auch Oper“ lautet dagegen in diesem Jahr am 9. August die Marschrichtung der Nürnberger Symphoniker. Unter dem Titel „La Primadonna“ wird laut Intendant Lucius Hemmer nichts weniger als die Geschichte des Musiktheaters auf einige wenige Stunden konzentriert. „Natürlich ist es die Primadonna, die bei der Oper im Mittelpunkt steht“, so Hemmer. In diese Rolle wird im Luitpoldhain Sopranistin Simone Kermes schlüpfen, die im Jahr 2011 mit dem Echo Klassik-Preis als „beste Sängerin des Jahres“ gewürdigt wurde. Unterstützung erfährt sie vom Hans-Sachs-Chor, während die musikalische Oberhoheit wieder in den Händen von Alexander Shelley liegt. Das Spektrum der Musik reicht von Wagner, Mozart, Verdi und Strauss bis zu Bernstein und vermutlich im Zugabenteil bis hin zur Welt des Musicals und der Popmusik.

„Wir finden, dass Klassik alle Menschen angeht und suchen deshalb nach geeigneten Schnittstellen“, begründete am Freitag Ursula Adamski-Störmer vom BR das Engagement ihres Senders. Zum Mini-Jubiläum wird es sogar noch ausgeweitet: Beide Konzertabende werden im Video-Livestream auf br-klassik.de übertragen und bleiben anschließend abrufbar. Erstmals ist auch das Bayerische Fernsehen vor Ort und zeichnet auf. Sendetermine sind der 7. und der 14. August jeweils um 22.35 Uhr. Die besten Stücke aus den beiden Konzerten werden außerdem im Hörfunk bei BR Klassik am 24. August um 19.05 Uhr gesendet.

Neben den Förderern wie der Sparda-Bank, Lebkuchen Schmidt und der N-Ergie sorgen auch die seit 2001 verkauften Vogel-Anstecker (mittlerweile zum Preis von vier Euro) entscheidend für die Finanzierung der Klassikkonzerte. In diesem Jahr sind sie dem Jubiläums-Anlass entsprechend in Gold und Blau gestaltet.

Bilder vom ersten Kalssik Open Air am Sonntag, 27. Juli, finden Sie am Sonntagabend an dieser Stelle.

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