Kleptomanischer Kater klaut Krimskrams

5.8.2011, 10:59 Uhr
Kleptomanischer Kater klaut Krimskrams

© dpa

So eine "Raub"-Katze gibt es wohl nur einmal: Jede Nacht schleicht Dusty auf leisen Pfoten durch die Nachbarschaft und schleppt ab, was er tragen kann. Den Spitznamen "Klepto-Kitty" hat sich der Kater im kalifornischen San Mateo redlich verdient. Frauchen führt akribisch Buch. Mehr als 600 Gegenstände hat die Zahnärztin Jean Chu in vier Taschenkalendern aufgelistet. Dustys Diebesrekord in einer Nacht: "vier Handtücher, vier Socken, eine Plastiktüte, ein Topflappen und ein gelber Handschuh", zählt die 57-Jährige auf.

Beim BH-Klauen erwischt

Das war am 20. Juli 2009. "Wenn das Wetter warm ist, schleppt er am meisten an", sagt Frauchen. Als Dustys "Mittäter" bewahren Jean und ihr Mann Jim Coleman das Diebesgut in ihrem Haus auf. Die vier großen Pappkartons im Esszimmer sind nicht zu übersehen.

Eine wahre Fundgrube: Stofftiere, T-Shirts, Socken, Unterhosen, jede Menge Handtücher, ein knallgrüner Skihandschuh und ein bunter Frisbee. Zu Dustys schwerster Beute zählen ein Baseballhandschuh und Surfschuhe aus Neopren. Sein teuerster Fang: ein gefütterter Büstenhalter. Dabei wurde er prompt auf frischer Tat ertappt.

Die Tier-Sendung "Animal Planet" lauerte Dusty mit einer Infrarotkamera auf. Zwei Wochen lang wurde der Hauseingang überwacht, wo der Kater gewöhnlich seine Beute ablegt. Auf dem Video ist es schwarz auf weiß zu sehen: breitbeinig müht sich Dusty bei einem seiner nächtlichen Streifzüge mit einem Handtuch im Maul ab. Handschuh, Schwamm und BH sind dagegen leichte Beute.

"Ich selbst habe ihn nur einmal mit einem Handschuh im Maul erwischt", meint Jean. "Aber ein Nachbar hat gesehen, wie sich Dusty rückwärts laufend mit einem Handtuch abquälte."

Fernsehen statt Knast

Dusty hat Glück, dass er ein Kater ist. Statt Knast oder Therapie gibt es für "Klepto-Kitty" Fanpost und Fernsehauftritte. Für die Talkshow von David Letterman flog er eigens nach New York. Er hat seine eigene Facebook Facebook-Seite, auf der Jean die Beutezüge mit Fotos dokumentiert. Bei so viel Nachtarbeit ist es kein Wunder, dass der behäbige Kater tagsüber faul rumhängt. "Ganz selten spielt er mit den Sachen, es kommt ihm wohl nur aufs Sammeln an", vermutet Frauchen.

 Hier ein Video in Englisch: