Kletterer entern Zirndorfs Stadtzentrum

25.7.2015, 06:00 Uhr
Kletterer entern Zirndorfs Stadtzentrum

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Die Pläne von Johannes Müller klingen verlockend. „Wir wollen diesen sehr zentralen Standort einer öffentlichen, in diesem Falle sportlichen, Nutzung zuführen“, sagt der 33-Jährige im Gespräch mit den FLN. Auf knapp 900 Quadratmetern Fläche sollen alle Freunde des Kletterns auf ihre Kosten kommen. Geplant ist zudem eine Erweiterung des Kletterbereichs durch den Einzug von Zwischenpodesten in der mehr als acht Meter hohen Halle. Dieser Schritt würde 250 weitere Quadratmeter Raum schaffen.

Bouldern ist eine Disziplin des Sportkletterns in Absprunghöhe. Kleinere stilisierte Felsblöcke (englisch: boulder) werden hier ganz ohne Sicherungen und seilfrei erklommen. Die Szene hierfür schätzt Müller als relativ groß ein, sodass für die Auslastung der Halle gesorgt sein wird. „Im Gegensatz zum Seilklettern ist das Bouldern viel kommunikativer, weil mehrere Personen gleichzeitig an einem Problem arbeiten können.“ Als großen Vorteil sieht er auch die Tatsache, dass „jeder den Sport sofort betreiben kann“. Große Vorkenntnisse brauche man nicht, alles werde vor Ort direkt an der Wand erlernt.

Leerstand seit April

Die Kletterwände werden mit Überhängen und einem großen Torbogen aufwarten, versichert Müller. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Heinz Gores, einem Arzt aus Erlangen, und einem weiteren Investor, der anonym bleiben will, soll das gemietete Grundstück am Steinweg neu belebt werden.

Lange Jahre war dort das Archiv der Sparkasse untergebracht, seit April steht das Gebäude aber leer. Über die Höhe der Investitionen wollen die Bauherren keine Angaben machen. Müller, der eigentlich gerade auf dem Weg zum Lehrer war, wird die Geschicke fortan hauptberuflich leiten.

Eine entsprechende Bauvoranfrage hat er frühzeitig beim Landratsamt gestellt, diese wurde zwischenzeitlich positiv beantwortet. Der Bauantrag wurde Anfang vergangener Woche eingereicht. Klärungsbedarf bestand seitens der Verwaltung vor allem bei den 32 Parkplätzen, die auf dem Gelände entstehen sollen. „Diese werden den geforderten Mindestabstand zu den angrenzenden Wohnhäusern haben“, erklärt Müller, „was für die geplante Öffnungszeit der Halle bis 23 Uhr mit berücksichtigt wurde.“

Dank der nach eigenem Bekunden „unbürokratischen Zusammenarbeit“ mit den Behörden hofft das Trio, dass der Bauantrag bald genehmigt wird, um das ambitionierte Ziel zu erreichen: die Eröffnung Ende Oktober. Auch der große Garten soll als Außen-Boulderanlage genutzt werden, das ist für nächstes Jahr geplant.

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