Kompakte Spielideen aus Cadolzburg

24.1.2016, 13:00 Uhr
Kompakte Spielideen aus Cadolzburg

© Foto: Felix Balandat

Vor einem Vierteljahr hat Oliver Igelhaut den Verlag „Igel Spiele“ gegründet. Seitdem hat der 40-Jährige mit seinem Ein-Mann-Betrieb schon zwei Gesellschaftsspiele – „Mein Schatz“ und „Die Wunschmaschine“ – auf den Markt gebracht.

Igelhaut kennt sich in der Branche aus: Seit Ende der 1990er-Jahre entwickelt er Spiele, „Krakenalarm“ war 2010 als „Kinderspiel des Jahres“ nominiert. Jetzt arbeitet Igelhaut erstmals für seinen eigenen Verlag. Dafür hat der studierte Betriebswirt einen sicheren Bürojob aufgegeben. „Irgendwann wollte ich es mal wissen. Wenn es schief geht, ist das auch ok. Aber ich möchte im Alter nicht zurückschauen und mich fragen müssen, ob ich es nicht doch besser gewagt hätte“, sagt er.

Seine Produkte bezeichnet Igelhaut als „Apps unter den Spielen“. Sie sind kompakt, leicht verständlich und dauern maximal 20 Minuten. Das Tempo-und Logikspiel „Wunschmaschine“ besteht nur aus wenigen Karten und Jetons aus Holz. Eine gute Idee reiche für ein erfolgreiches Spiel jedoch nicht aus, meint Igelhaut. „Der Spielemarkt ist sehr groß und schwer zu erreichen“, so der Unternehmer. Seine Strategie: Er geht in kleine, inhabergeführte Läden und stellt seine Spiele persönlich vor.

„Wenn die Ladenbesitzer die Spiele kennen, ist es wahrscheinlicher, dass sie sie weiterempfehlen, selbst wenn der Firmenname, der dahinter steht, noch nicht so bekannt ist“, meint Igelhaut. Er ist außerdem Mitglied bei „Spiel Direkt“, einer Vertriebsgenossenschaft von kleinen Spielverlagen. In etwa 60 Läden in ganz Deutschland kann man „Igel Spiele“ kaufen — in Fürth zum Beispiel im „Mau Mau“ und in Nürnberg im „Pfiffikus“.

Über 20 000 Euro hat Igelhaut in die Entwicklung und Produktion seiner Spiele investiert. Im Herbst soll die dritte Eigenentwicklung namens „Hi Fisch!“ erscheinen. Die Karten druckte der „Nürnberger Spielkarten-Verlag“ mit Sitz in Fürth, die Holzkleinteile stellte das Fürther Unternehmen Lorenz her. Layout und Design haben professionelle Zeichner übernommen. Von der ersten Idee bis zur Marktreife hat es beispielsweise bei der „Wunschmaschine“ eineinhalb Jahre gedauert.

Die Leidenschaft für Spiele hat er als Jugendlicher entdeckt. „Zwei Freunde haben mich gefragt, ob ich ihnen helfe, ein Spiel zu entwickeln. Die machen inzwischen ganz andere Sachen, ich bin dabeigeblieben“, sagt Igelhaut. Seine Spielideen testet er mit Freunden und Bekannten. Zum Beispiel im Spieleclub „Ali Baba“ im Nürnberger Pellerhaus. Igelhaut spielt aber nach wie vor gerne nur um des Spielens willen. „Mein Hobby habe ich nicht verloren.“

Derzeit bereitet sich Igelhaut auf die Nürnberger Spielwarenmesse vor. „Die Händler sind gerade im Suchmodus. Auch viele Ladenbesitzer kommen auf die Messe“, sagt er. Unabhängig davon, wie es dort läuft, möchte Igelhaut mit seinem Verlag weitermachen. „Drei Jahre sollte man so etwas schon durchziehen, um zu sehen, ob es klappt“, meint er. Falls nicht, muss er sich im Alter zumindest nicht den Vorwurf machen, es nicht versucht zu haben.

www.igel-spiele.com

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