Adele kann Amy nicht das Wasser reichen

31.1.2011, 00:00 Uhr

Tatsache ist auch, dass Adele Adkins ihre zweite Platte „21“ nun mit den Produzenten-Größen Rick Rubin (Red Hot Chili Peppers, Gossip) und Paul Epworth (Kate Nash, Maximo Park) aufnehmen durfte. Nach dem zweifachen Grammy-Gewinn von 2009, als sie unverhofft in den Kategorien „Bester Newcomer“ und „Beste weibliche Pop-Sängerin“ abräumte, kommt dies nun einem weiteren musikalischen Ritterschlag gleich.

Doch betrachtet man es genau, scheint exakt hier einer der Schwachpunkte von „21“ zu liegen – haben doch die prominenten Musikingenieure etwas zu viel Einfluss auf die Produktion genommen. Denn immer wieder wünscht man sich die charmanten Kanten des unbekümmerten Debüts zurück. Die junge Engländerin klingt einfach nicht mehr so frisch und abwechslungsreich wie noch auf „19“.

Gleiches Schicksal wie Duffy

Zu oft wirken Passagen glatt gebügelt und man vermisst die  zauberhaft bittersüßen Melodien. Auf Erfolg getrimmter Pop hat den betörenden Soul größtenteils ersetzt, auch wenn Adele sagt, sie sei älter geworden und ihre Musik hätte sich deswegen verändert.

Zwar blitzt das unbestreitbare Können der 22-jährigen Britin bei Stücken wie „Rolling in the deep“, „Rumour has it“ und „He won't go“ immer wieder auf, doch setzt sie diesmal insgesamt zu viel auf Piano-Balladen. Adele ergeht es also ähnlich wie Duffy: Nach einem vielversprechenden ersten Album konnte die zweite Platte die Erwartungen nicht mehr ganz erfüllen. Insgesamt dürften die Lena-Anhänger auf „21“ besser aufgehoben sein als die Fans von Amy Winehouse, die sich damals doch so sehr über „19“ freuten.

Bewertung: 6 von 10

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