"Arschloch und Spaß dabei": J.B.O. im Serenadenhof

12.7.2016, 15:45 Uhr
In den rosa Outfits steht die Erlanger Fun-Metal-Kombo schon seit 25 Jahren auf den Bühnen der Region.

© Michael Matejka In den rosa Outfits steht die Erlanger Fun-Metal-Kombo schon seit 25 Jahren auf den Bühnen der Region.

"J.B.O. - ach, die gibt’s noch?" war ein Satz, der im Vorfeld des Konzertes immer wieder zu hören war. Seit über 25 Jahren steht die Erlangener Fun-Metal-Kombo im rosa Outfit auf den Bühnen der Region und zelebriert mit Liedern wie "Walk with an erection" eine wirklich lange spätpubertäre Phase.

Erst an diesem Freitag erschien ihr elftes, schlicht "11" betiteltes Studioalbum mit dem programmatischen Opener "Wir lassen uns das Blödeln nicht verbieten!", das sie nun ihm gut besuchten Serenadenhof vorstellten.

Doch bevor es soweit ist, entert erst mal Atze Bauer die Bühne. Der Comedy-Künstler aus Neustadt an der Aisch meistert die schwierige Einheiz-Aufgabe mit großem Engagement und kleinem Equipment: Eine Gitarre und eine Fußtrommel reichen ihm, um die Menge zum Toben zu bringen - auch weil er seine witzigen Songtexte mit den passenden Stories einleitet.

Song zu Wacken

J.B.O. agieren wesentlich geradliniger: "Wir waren schon oft in Wacken – nun ein Song dazu", so eine typische Ansage. Hauptsache die Band darf schnell wieder Krach machen. Und das ist in diesem Fall leider wörtlich zu nehmen: Der Klang ist (ganz anders als auf den Platten der Combo) ein ziemlicher Brei. Beim Opener versteht man nur "Ällabätsch", alles andere muss man raten. Danach wird es nur marginal besser. Zumindest bei den alten Stücken können J.B.O. aber ohnehin auf die Textsicherheit ihrer Fans setzen.

Bei denen sind die älteren Semester klar in der Überzahl, neue Teenie-Fans scheinen nicht nachzuwachsen. Dementsprechend steigt die Stimmung immer besonders, wenn die Band einen Song angekündigt, der vor dem Jahr 2000 entstanden ist. Dabei schenken sich die einzelnen Stücke musikalisch wenig: J.B.O. stehen nach wie vor für druckvoll gespielten und technisch versierten Hard-Rock. Und textlich bleiben sie sich mit den Themen Musik, Bier und Sex treu.

Aufgelockert wird die Show durch zwei (männliche) Tänzer, die in unterschiedlichen Verkleidungen auf den Boxen rumhampeln. Spätestens bei "Ein guten Tag zum Sterben" und der Zugabe "Arschloch und Spaß dabei" schwelgt das Publikum in kollektiven Erinnerungen.

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