Auf ins Paradies

26.2.2019, 08:00 Uhr
Auf ins Paradies

© Germanisches Nationalmuseum

Ob Robin Hood, Lara Croft oder Superman – sie alle würde man landläufig als Helden bezeichnen. Doch was macht einen Helden eigentlich aus? Eine allgemeingültige Definition gibt es dafür nicht, aber eines verbindet alle Helden: Sie verfügen über außergewöhnliche Fähigkeiten und Eigenschaften. Für die Menschen im Spätmittelalter besaßen Heilige und Märtyrer solche Fähigkeiten. Sie dienten als Vorbild und wegweisende Lebensbegleiter, die helfen sollten, nach dem Tod ins Paradies und nicht in die Hölle einzugehen. 

Damals wie heute: Menschen lieben Heldengeschichten

Bei der hochkarätigen Sonderausstellung Helden, Märtyrer, Heilige. Wege ins Paradies sollen vor allem die Geschichten rund um die spätmittelalterlichen Helden im Fokus stehen. „Menschen lieben seit jeher Geschichten, die nach einem bestimmten Muster verlaufen. Das ist eine anthropologische Konstante“, erklärt Kurator Markus Prummer. So laufen alle Geschichten nach einem ähnlichen Schema ab, das da in etwa lautet: Ruf zum Abenteuer, Aufbruch aus der Alltagswelt, Begegnung mit einem Mentor, Finden von Gefährten, Meistern von Prüfungen, eine Entscheidungsschlacht und schließlich die triumphierende Rückkehr in die Heimat und Alltagswelt. Dieses in jedem Abenteuerfilm aus Hollywood zu findende Muster lässt sich – wie die Ausstellung zeigt – auch auf das Leben Christi sowie auf die Legenden von Märtyrern und Heiligen übertragen. 

Auf ins Paradies

© Germanisches Nationalmuseum

Bei der Sonderausstellung setzt Prummer auf ein junges und innovatives Konzept, das die Schau selbst wie eine Heroengeschichte inszeniert. Rund 50 Exponate aus der Zeit des 13. bis 15. Jahrhunderts – darunter Objekte von Veit Stoß, Tilman Riemenschneider und Konrad Witz – entführen die Besucher auf eine „Heldenreise der Menschheit“ aus spätmittelalterlicher Sicht, die mit der Vertreibung aus dem Paradies beginnt und mit seiner Rückkehr am Jüngsten Tag endet. Die Ausstellung soll die Besucher dabei zum Nachdenken anregen, wer für sie ein Held sein kann und was das Paradies ausmacht. 
Ihr persönliches Fazit können die Besucher unter #heldenreise in den sozialen Netzwerken teilen. Hierzu lädt auch die große Plakatwand vor der Ausstellungshalle ein, auf der Heldenfiguren von Kleopatra bis Superman für ein Selfie bereit stehen. 

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