Bei den Wombats ist der Hype vorbei

NÜRNBERG - Nach ihrem erstklassigen Debütalbum „A Guide to...“ vor vier Jahren und der mitreißenden neuen Vorabsingle „Tokyo“ waren die Erwartungen an das neue Wombats-Album zurecht hoch. Sollte es endlich mal eine junge englische Band schaffen, auf der zweiten Platte tatsächlich noch eine Schippe draufzulegen?

Mit Bedauern müssen wir feststellen: leider nein, wie so oft ist das Gegenteil der Fall. Denn wie meistens in den letzten Jahren werden wir darin bestätigt, dass einem erfolgreichen Debüt eine wenigsagende Enttäuschung folgt. Insgesamt ist es zwar noch ein ganz ordentliches Zweitwerk geworden, aber die unbeschwerte Frische und der Abtanz-Faktor der ersten Stunde sind größtenteils verlorengegangen. 

Klang das UK-Trio 2007 noch wie die perfekte Mischung aus den Arctic Monkeys und den Futurheads, haben sich auch die Wombats vom derzeit so angesagten Synthesizer-lastigen Pop-Sound verführen lassen, und das zu ihrem Nachteil. Dazu nimmt die viel zu glatte Produktion dieser Band auch noch einen Großteil ihres ursprünglichen Charmes.

Immerhin teilweise geblieben sind die unwiderstehlichen Melodien und die Fähigkeit, aus Songs Hymnen zu machen. Damit ist die zweite Wombats-Platte zumindest etwas besser ausgefallen als die Nachfolger anderer gehypter junger Brit-Bands wie die der Fratellis, der Klaxons oder von Does it offen you, yeah! Auch die meist unterhaltsame Texte sind geblieben.

Doch all die beschriebenen Zutaten, welche die letzte Scheibe funkeln ließen, werden diesmal viel zu bewusst eingesetzt,  unnötig aufgemotzt und zu oft übertrieben. Insgesamt klingt „This Modern Glitch“ mehr nach gewollter Post-Punk-Disco als nach gitarrenlastigem Indie-Rock.

Fazit: Leider nur Mittelmaß. Gegen das großartige Debüt hat „This Modern Glitch“ einfach keine Chance!

Bewertung: 5/10