Dadajugend Polyform – Louis de Marsalle

1.3.2011, 00:00 Uhr
Dadajugend Polyform – Louis de Marsalle

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Was einst als Soundtüftelei der beiden Cousins Enno Schmitt und Sebastian Birkelbach in Kulmbach begann, ist seit 2008 – verstärkt durch den Gitarristen Holger Bär und Lena Plaß am Synthie – zu einer Band herangereift, die mittlerweile größtenteils in Nürnberg angesiedelt ist.

Rührt ihr Name noch aus einer Zeit, als sich die Band tatsächlich dadaistischen Texten und anarchistischen Songstrukturen verschrieben hatten, hat die Dadajugend diesen Ansatz über Bord geworfen und widmet sich nun lieber tanzbarer elektronischer Popmusik. So zeigt das Quartett auf „Louis de Marsalle“ einige lobenswerte Ansätze. 80er-Synthie-Pop meets Elektro-Punk meets New Wave sprich Depeche Mode, The Faint und New Order springen nach einer wilden Disco-Nacht mit zu viel Wodka-Redbull für nen flotten Dreier zusammen in die Kiste. Dass sich bei einer derartigen Mischung zu Songs wie „Legacy“, „Quarter Life“ und „You Just Got Recorded“ natürlich 1A abzappeln lässt ist klar.

Doch fehlt es diesem Debüt insgesamt leider etwas an Durchschlagskraft. Vor allem der Gesang ist teilweise noch ein bisschen schwach auf der Brust, wo sich der Sound doch nur zu gerne seine Anleihen bei Depeche Mode sucht. Daher wünscht man sich zu dieser Musik immer wieder auch mal ein Organ à la Dave Gahan. Dazu eine Portion mehr musikalische Eigentständigkeit und eine Aufnahme mit etwas mehr Wums und die nächste Platte der Dadajugend könnte für Aufsehen sorgen.

5 von 10