Das Ding der Woche: Brendan Behans Klassiker

8.1.2019, 17:35 Uhr
Das Ding der Woche: Brendan Behans Klassiker

© NN

Der Hintergrund ist politisch: Brendan Behan wurde im zarten Alter von 16 Jahren verhaftet, weil er einen Anschlag auf die Docks von Liverpool geplant hatte. Als Aktivist arbeitete er für die IRA, lange vor irgendwelchen Friedensschlüssen zwischen Irland und Großbritannien und lang vor britischen Unabhängigkeitsbestrebungen von der EU. 

Für das geplante Attentat bekam er drei Jahre Jugendarrest im "Hollesley Bay Borstal" - der Anfang einer längeren Karriere hinter Gittern. Behan bekannte sich als Ire, Sozialist und Katholik, er war aber auch Alkoholiker. Und vor allem Schriftsteller. Im Knast begann er zu schreiben, berühmt wurde er dann vor allem für seine Theaterstücke, die im Gefängnis oder in den Dubliner Slums spielen, aber eine exzessive Feier des Lebens darstellen.

Das Ding der Woche: Brendan Behans Klassiker

© Verlag Kiepenheuer und Witsch

Der Verlag Kiepenheuer und Witsch hat jetzt seinen autobiografischen Roman "Borstal Boy" wieder herausgebracht, der alles enthält, was diese nur 41 Jahre kurze, radikale, fröhliche und traurige Leben bereit hielt. Der Düsternis stellt Behan Freundschaft, Wärme und Unterstützung auch zwischen Erzfeinden aus Irland und England gegenüber. Ein Klassiker, den man gern mal wieder liest. 

Brendan Behan: Borstal Boy. 496 Seiten, 12 Euro

Die Redakteure des NN-Feuilletons durchforsten regelmäßig die Riesenflut von Neuerscheinungen und Events und präsentieren einmal pro Woche ihr ganz persönliches Highlight - "Das Ding der Woche". 

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